Für die Hobbyjäger ein Feuerwerk

FuchsjagdFür die Hobbyjäger ein FeuerwerkZur Auseinandersetzung über das Buch von Förster Mario Natale "Das Märchen vom Fuchs"Für den Tierschutz war die Silvester-Ausgabe der SZ ein Schlag ins Gesicht. Eine halbe Seite voller Leserbriefe pro Fuchsjagd

 Die Meinungen sind geteilt: Die Fuchsjagd ist seit langer Zeit ein heftig umstrittenes Thema. Foto: Biosphäre

Die Meinungen sind geteilt: Die Fuchsjagd ist seit langer Zeit ein heftig umstrittenes Thema. Foto: Biosphäre

Fuchsjagd

Für die Hobbyjäger

ein Feuerwerk

Zur Auseinandersetzung über das Buch von Förster Mario Natale "Das Märchen vom Fuchs"

Für den Tierschutz war die Silvester-Ausgabe der SZ ein Schlag ins Gesicht. Eine halbe Seite voller Leserbriefe pro Fuchsjagd. Der erste voller Beleidigungen und Anmaßungen gegen einen Forstbeamten, der wagt, sich für Füchse einzusetzen. Der zweite voller veralteter Argumente und Behauptungen, die schon das Verbot der Fuchsjagd in England nicht verhindern konnten. "Gravierende Fuchsprobleme", die kein Mensch registriert. Ich freue mich über jeden Fuchs, den ich sehe, auch in der Stadt.

Der Dritte voller Überzeugung "Fuchsbejagung ja, aber richtig!", ohne zu sagen, was am jährlichen Massenabschuss einer halbe Million Füchse in Deutschland richtig sein soll, wenn es doch ökologisch falsch ist. Zudem noch von jemand, der sich anschickt, Kindern im Wald die Natur erklären zu wollen.

Leider war die Silvester-Ausgabe gleichzeitig auch Neujahrsausgabe. Damit ist ein altes Jahr für die Füchse und den Tierschutz allgemein erniedrigend zu Ende gegangen, und ein neues Jahr hat schon wieder genauso begonnen. Für die Hobbyjäger ein Feuerwerk.

Theo Naumann, Saarlouis

"Keiner hat das

Gutachten gesehen"

Zum selben Thema

Der Leserbrief von Herrn Boden klingt nach Wiederholung: Erst vor Kurzem war doch ein solcher mit ähnlichem Inhalt von einem Herrn Wamsbach aus Schmelz veröffentlicht worden.

Die beiden scheinen große Sorge zu haben, dass die Menschen das Buch mit dem Märchen vom Fuchs von Förster Mario Natale lesen.

Mit allen Mitteln wird offensichtlich versucht, den Stadtförster schlecht zu machen, bloß damit niemand das jagdkritische Märchen lesen soll. Mangels Material wird sogar ein Fall herausgekramt, bei dem Herr Natale den Fund einer toten Fuchsfamilie in der Lisdorfer Au 2011 festgestellt hatte und anzeigen musste.

Prompt kam gleich die ganze Jägerlobby und erstellte ein eigenes Gutachten und behauptete, die Füchse wären nicht erschossen worden. Es sollte eine Vortäuschung der Situation durch Tierschützer belegt werden. Großmundig wurde angekündigt, dass eine entsprechende Strafanzeige folgen werde, wenn das Gutachten fertig sei. Aber was kam noch? Nichts! Und gesehen hat das Gutachten auch niemand außer den Jägern selbst. Woran sollen die Fuchswelpen und die junge Fuchsfähe denn gestorben sein? Doch wohl kaum an Altersschwäche.

Wenn etwas für die Jäger dabei herauszuholen gewesen wäre, wäre dies doch hundertprozentig in die Zeitung gekommen. Herr Natale scheint ehrlicher zu sein als die, die ihn als Lügenbaron hinstellen wollen.

Doris Cartus, Saarlouis

"Das Buch werde

ich mir gönnen"

Zum selben Thema

Es ist doch schon erstaunlich, dass für Jagd-Befürworter extra eine Seite im lokalen Teil bereitgestellt wird, aber bei Jagd-Gegnern, zu denen ich gehöre, werden die Leserbriefe erst gar nicht veröffentlicht, mit der Begründung, über Jagd ist schon so viel geschrieben worden.

Ebenso ist es erstaunlich, dass ein Buch wie "Das Märchen vom Fuchs" in der SZ nur von Jagd-Befürwortern kommentiert wird. Sind die positiven Stimmen wieder abgewendet worden?

Wenn ich das Bild des Fuchses in der SZ, seine Augen, ansehe, frage ich mich, was ist das für ein Mensch, der auf solch ein Lebewesen schießen kann, welches ihm nicht nach dem Leben getrachtet hat, und mit dem er auch nicht seinen Hunger stillen kann? Jäger reden immer von Passion, und wer sich mal die Mühe macht und dieses Wort erläutert, muss sagen: Jäger aus Leidenschaft. Leidenschaft zum Töten? Wie hat schon Theodor Heuss, unser erster Bundespräsident gesagt: Jagd ist die Nebenform menschlicher Geisteskrankheit. Er war ein weiser Mann.

Das Buch von Mario Natale werde ich mir jetzt gönnen. Bin gespannt, wie er den Lesern klar macht, wie unnötig und brutal die Fuchsjagd ist.

Ulrike Wegener, Wadgassen

Wo bleibt Achtung

vor dem Leben?

Zum selben Thema

Schämen sich die Jäger nicht? Wo bleiben Anstand und Achtung vor dem Leben? Wer den Tod und das Töten von Tieren zu seinem Lebensinhalt gemacht hat, ist der nicht längst abgestorben? Nur so kann man sich die kalte, herzlose und grauenvolle Forderung der Jäger, schon Fuchsbabys töten zu wollen und darauf als "Recht der Jäger" zu pochen, erklären.

In was für einer Welt leben wir eigentlich? Was ist von Politikern zu halten, die grausame Jagdpraktiken wie Fallen- und Baujagd oder das Töten von Fuchsbabys gutheißen und dies dem Jäger durch Aufhebung oder Nichtgenehmigung einer Fuchsschonzeit gönnen wollen. Ich finde das nur noch widerlich und kann mich einer Forderung nach einem Verbot der Freizeitjägerei nur anschließen.

Silke Preusser, Völklingen

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort