Für das geliebte Ross durch die Republik

Gersweiler. Ein trockenes Frühjahr, ein heißer Sommer - die Heuernte im Saarland in diesem Jahr fällt mager aus. Den Reitverein Gersweiler hat das vor ein großes Problem gestellt. Der Reiterhof verfügt über keine eigenen Landwirtschaftsflächen, muss das Futter immer zukaufen. "Die Bauern, von denen wir sonst Heu für unsere Pferde erhielten, haben das für ihre Tiere aufgehoben

 Den Gersweiler Pferden schmeckt auch das Heu, das der Reitverein im Osten der Bundesrepublik einkauft. Foto: Stuewer/dpa

Den Gersweiler Pferden schmeckt auch das Heu, das der Reitverein im Osten der Bundesrepublik einkauft. Foto: Stuewer/dpa

Gersweiler. Ein trockenes Frühjahr, ein heißer Sommer - die Heuernte im Saarland in diesem Jahr fällt mager aus. Den Reitverein Gersweiler hat das vor ein großes Problem gestellt. Der Reiterhof verfügt über keine eigenen Landwirtschaftsflächen, muss das Futter immer zukaufen. "Die Bauern, von denen wir sonst Heu für unsere Pferde erhielten, haben das für ihre Tiere aufgehoben. Da war keins mehr für uns übrig", erzählt Sportwartin Ulrike Thielen. Doch die Reittiere, für die Heu das wichtigste Nahrungsmittel ist, müssen schließlich ernährt werden. Der Reitverein fragte bei anderen Bauern nach, hörte sich im benachbarten Frankreich um. Doch kein Bauer hatte genug Heu zum Abgeben.Der entscheidende Tipp kam schließlich von französischen Vereinsmitgliedern. "Die empfahlen uns eine Internetseite, auf der landwirtschaftliche Produkte und Geräte versteigert werden", berichtet Thielen. Beim Portal www.gruuna.de versuchte der Verein schließlich sein Glück - und wurde in Sachsen und Sachsen-Anhalt fündig. Fünf Mal schon sind die Gersweiler seit Juni mit ihrem Lkw Richtung Osten gefahren und haben eine ganze Ladung Heu mitgebracht. "Das ist jedes Mal ein ganz schöner Aufwand", sagt die Sportwartin.

30 Pferde stehen im Stall des Reitvereins Gersweiler, die Heuballen wurden gemeinsam mit einem Reitverein in Wittlich gekauft. Von einem solide gepressten Rundballen Heu mit 1,30 Meter Durchmesser könne ein Pferd einen Monat lang gut gefüttert werden, erläutert Thielen. Etwa zwei Mal im Monat muss der Verein neues Heu besorgen. Ulrike Thielen geht davon aus, dass die Heukäufe übers Internet bis zum nächsten Frühjahr weitergehen. "Wir wurden bisher noch nicht enttäuscht." Zwar sei das Heu durch die Knappheit generell teurer als in den vergangenen Jahren, aber die Preise auf der Plattform seien stabil. Sollten die hiesigen Bauern doch mehr von ihrem Heu abgeben, dann werden die Gersweiler Pferde auch wieder mit heimischen Gewächsen gefüttert.

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