Fünf Stolpersteine für Saarlouis

Saarlouis. Saarlouis will sich an der europaweiten Gedenk-Aktion Stolpersteine des Kölner Bildhauer Gunter Demnig beteiligen. Zusammen mit dem Künstler und dem Adolf-Bender-Zentrum in St. Wendel will die Stadt die Gewaltopfer der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft ehren und an sie erinnern

Saarlouis. Saarlouis will sich an der europaweiten Gedenk-Aktion Stolpersteine des Kölner Bildhauer Gunter Demnig beteiligen. Zusammen mit dem Künstler und dem Adolf-Bender-Zentrum in St. Wendel will die Stadt die Gewaltopfer der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft ehren und an sie erinnern.Bei den Stolpersteinen handelt es sich um zehn mal zehn Zentimeter große Beton-Pflastersteine mit einer gold glänzenden Inschrift aus Messing. An zahlreichen europäischen Orten wurden bereits Tausende dieser Gedenksteine verlegt.Stolpersteine sollen die Bürger zum körperlichen und geistigen Innehalten auf ihrem Weg durch die Stadt anhalten, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt. Der Künstler Demnig meint dazu: "Um den Stein lesen zu können, muss man sich vor dem Opfer verbeugen."Auf dem Gedenkstein sind die eingestanzten Worte "Hier wohnte" sowie der Name, das Geburts- und das Todesdatum des Opfers zu lesen. Außerdem sind Eckdaten seines Lebenslaufes hinzugefügt. Das Todesdatum verweist mit knappen Zusätzen wie "deportiert", "ermordet", "Inhaftiert" oder "gestorben an den Folgen der Haft" auf einen gewaltsamen Tod.In Saarlouis sollen im April 2011 zunächst fünf Stolpersteine verlegt werden. Sie sollen sorgsam ausgesucht Gewaltopfer exemplarisch für viele andere vertreten. Dabei erinnern sie an die Ermordung von Juden, politisch Verfolgten, engagierten Christen und einfachen Bürgern aus Saarlouis.An der Idee sollen sich nach Wunsch der Stadt Bürger quer durch die Bevölkerung beteiligen. Ein "Runder Tisch" am Mittwoch, 3. November, 19 Uhr im Kinder-, Jugend- und Familienhaus Saarlouis informiert über die geplante Aktion und diskutiert auch Vorschläge. nic

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