Frühlingsgefühle in Beeden

Beeden. Man braucht eigentlich nicht nach Afrika zu reisen, um eine Fläche mit Wasserbüffeln, Nilgänsen und Singvögeln zu erleben. Eine kurze Fahrt mit dem Rad nach Beeden, und schon hat man all dies vor Augen. Noch dazu von einem Logenplatz aus, denn man kann sogar auf einen Holzturm klettern, um das ganze Biotop mit seinen Wasserlöchern zu überblicken

Beeden. Man braucht eigentlich nicht nach Afrika zu reisen, um eine Fläche mit Wasserbüffeln, Nilgänsen und Singvögeln zu erleben. Eine kurze Fahrt mit dem Rad nach Beeden, und schon hat man all dies vor Augen. Noch dazu von einem Logenplatz aus, denn man kann sogar auf einen Holzturm klettern, um das ganze Biotop mit seinen Wasserlöchern zu überblicken. Die heißen in der Fachsprache Feuchtmulden, wie überhaupt die geschützte Auenlandschaft am Rande der Blies in den Händen von Fachleuten liegt - darunter Landwirt Roland Lambert, stellvertretender Vorsitzender des Beeder Biotopvereins, und der Ornithologe Christoph Braunberger. Beide stellten in Zusammenarbeit mit dem Biosphärenzweckverband Bliesgau vor, was sich in den Frühlingswochen in Beeden getan hat. Zunächst einmal gab's Nachwuchs: Die Konik-Pferde haben vor zwei Wochen zwei Fohlen bekommen, die Gänschen sind geschlüpft, die Wasserbüffel-Weibchen werden wohl in den nächsten Tagen Junge bekommen - und natürlich brüten die Störche. Derzeit leben vier Paare an der Blies:eines in Webenheim, eines in Ingweiler und zwei in Beeden. Seit 1998 seien insgesamt rund 30 Junge aus diesem Umkreis hervorgegangen, rechnet Brauneberger aus. Das Vogelschutzgebiet "Biotop Beeden" sei mit seiner Lage am Bliestal-Freizeitweg eines der am stärksten frequentierten Schutzgebiete im Biosphärenreservat Bliesgau, erklärt Pia Schramm vom Biosphärenzweckverband. Die etwa 130 Hektar große Fläche stelle auch für viele Vogelarten einen idealen Lebensraum dar, die beweidete Fläche beträgt hingegen nur 25 Hektar. Warum werden hier die drei außergewöhnlichen Tierarten Wasserbüffel, Heckrinder und Konik-Pferde gehalten? "Die Aufgabe der Vierbeiner ist es, durch Beweidung die Fläche offen und den Bewuchs niedrig zu halten", erklärt Roland Lambert. Diese Tiere seien obendrein unempfindlich und brauchten wenig Pflege. Da die Flutmulden und Wasserflächen dank der Vierbeiner stets frei bleiben, ziehen viele Wasservögel wie Enten, Gänse und Reiher herein. Ausschlaggebend für die Ansiedlung der Vogelarten ist die Vielfalt des Beeder Biotops: Auwälder, Schilfbestände, Hochstaudenfluren, Tümpel und Teiche bilden ein Gesamtgebiet, das für Vogelkundler unter den besten fünf im Saarland rangiert.

Der Beeder Biotop-Verein lädt für morgen, 30. April, ab 17.30 Uhr zu einer Wanderung ums Biotop ein, anschließend wird gegrillt. Treffpunkt ist hinter dem Sportplatz des TV Beeden am Aussichtsturm.

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