Frisch eingetroffen: der filigrane "Feuersprung"

Sulzbach. Sie ist da. Still, heimlich und leise wurde sie am Mittwoch aufgestellt, fast unbemerkt von der Öffentlichkeit - die Skulptur an der Sulzbacher Aula. "Feuersprung" heißt das Kunstwerk aus Cortenstahl von der gebürtigen Isländerin Sigrún Ólafsdóttir. Um die Skulptur gab es im Mai dieses Jahres jede Menge Schlagzeilen und zwar negative

Sulzbach. Sie ist da. Still, heimlich und leise wurde sie am Mittwoch aufgestellt, fast unbemerkt von der Öffentlichkeit - die Skulptur an der Sulzbacher Aula. "Feuersprung" heißt das Kunstwerk aus Cortenstahl von der gebürtigen Isländerin Sigrún Ólafsdóttir. Um die Skulptur gab es im Mai dieses Jahres jede Menge Schlagzeilen und zwar negative. Denn: Der Sulzbacher Stadtrat lehnte mit Mehrheit von CDU und Freien Wählern den Kauf der 30 000 Euro teuren Skulptur ab. Nur SPD und FDP waren dafür. Die Finanzierung sollte so aussehen: Zwei Drittel der Kosten kommen aus dem Förderprogramm Soziale Stadt, der Rest - 10 000 Euro - aus dem Stadtsäckel.

Ein kurzer Rückblick: Eine Vorschlagskommission mit dem Titel Kunst am Bau - eingesetzt vom Stadtrat - hatte sich für die Künstlerin Sigrún Ólafsdóttir entschieden. Diese machte dann sechs Vorschläge. Dr. Wolfram Brokate von der FDP - er saß als Vertreter des Stadtrates in der Kommission - erinnert sich: "Wir haben uns schnell für den Feuersprung entschieden."

In besagter Ratssitzung hielten dann Brokate und Manfred Schaus - der Architekt war ebenfalls Mitglied der Kommission - ein flammendes Plädoyer für die filigrane Skulptur. Sie bezeichneten sie als ideale Ergänzung und als eine Aufwertung der Freifläche vor der Aula.

Doch bei der Abstimmung gab es keine Mehrheit für den Kauf. Die CDU erklärte: "Bei der finanziellen Situation der Stadt können wir dem Bürger eine solche Anschaffung nicht vermitteln." Die Freien Wähler wiederum meinten: "Die Skulptur ist uns zu teuer. Wir lehnen sie ab." Aber noch in der Sitzung sagten einige Ratsmitglieder zu, für den Eigenanteil der Stadt zu spenden. Mitglieder des Sulzbacher Kunstvereins und viele andere engagierten sich ebenfalls finanziell und so kamen schließlich die 10 000 Euro zusammen.

Ende Juni beschloss der Rat dann doch den Ankauf des Kunstwerks. Zwar blieb die CDU bei ihrer Ablehnung. Doch die Freien Wähler stimmten dafür. Und nun ist der Feuersprung da. Am Mittwoch um 11.30 Uhr war die Montage beendet. Die Künstlerin höchst persönlich überwachte den Aufbau. "Für uns kam das Ganze jetzt auch plötzlich", sagt der Sulzbacher Bauamtsleiter Steffen Banuat. Die Schlosserei habe angerufen und gesagt, sie habe jetzt Zeit. Dr. Wolfram Brokate spricht von einer Genugtuung für alle, die sich für den Kauf der Skulptur eingesetzt haben. "Jetzt sieht man, dass sie in ihrer Beschwingtheit einen wunderschönen Kontrapunkt bildet zu der Strenge des Treppenaufgangs und der Betonfassade der Aula." Der Feuersprung füge sich ideal in das Gesamtbild ein.

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