Fries: Gewerbeansiedlung hat oberste Priorität

Lebach · Die prekäre Haushaltslage der Stadt Lebach hat für den CDU-Kandidaten, Rainer Fries, oberste Priorität. Lebach habe ein Einnahmeproblem. Daher will Fries ein besonderes Augenmerk auf die Ansiedlung von neuen Firmen legen.

 Rainer Fries, promovierter Jurist, bewirbt sich für die CDU als Bürgermeisterkandidat für Lebach. Foto: Thomas Seeber

Rainer Fries, promovierter Jurist, bewirbt sich für die CDU als Bürgermeisterkandidat für Lebach. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Dass Lebach sparen muss, ist für den CDU-Bürgermeister-Kandidaten Rainer Fries ganz klar. "Doch kaputtsparen wäre kontraproduktiv", merkt der 56-jährige Christdemokrat an. Er will im Falle seiner Wahl die Dienste eines "Ansiedlungslotsen" in Anspruch nehmen. Dieser besondere Unternehmensservice habe sich schon oft in mittelgroßen Städten bewährt, merkt Fries an, denn Lebach brauche ansiedlungswillige Firmen. Die Erschließung des Gewerbegebietes "Auf Häpelt" (unterhalb des Krankenhauses) sei bereits ein erster Ansatz. Denn nicht die Erhöhung der Gewerbesteuer sei die Lösung, sondern Mehreinnahmen durch diese. Doch dafür "braucht man einen langen Atem". Auch die Gewerbefläche bei Thalexweiler würde sich anbieten, besonders für Firmen, die dezentral Platz brauchen.

Rainer Fries plädiert auch für mehr Bürgernähe. Er will Ansprechpartner vor Ort sein, auch in den Stadtteilen.

Dass an der Attraktivität der Fußgängerzone gearbeitet werden muss, ist für Fries ein Muss. Sie lädt so nicht zum Leben, Wohnen und Kaufen ein. Für die heutigen Verhältnisse ist die Fußgängerzone überdimensioniert. Alle Leerstände zu füllen, sei unrealistisch. Mit mehr Gastronomie und neuen Wohneinheiten könnten Leerstände behoben werden, ein entsprechendes Konzept müsse erarbeitet werden. Auch müssen seiner Meinung nach die drei Bereiche Bitscher Platz, Marktstraße und City zusammen betrachtet werden und bis zum Einfahren der Saarbahn eine ganzheitliche Lösung gefunden sein. Das neue Zentrumsmanagement habe da schon erste richtige Wege beschritten. Lebach müsse alle Fördermittel, vor allem aus denen des Städtebauförderprogramms, ausnutzen. "Eine ganzheitliche Lösung muss her." Das habe er bei den Besuchen der Gewerbetreibenden erfahren, alle wünschen sich eine offene Kommunikation. "Ein attraktiver Stadtkern muss geschaffen werden."

Bei seinen Besuchen in den Stadtteilen habe er viele Leerstände gesehen und Anwesen, die im schlechten Zustand sind oder nur noch abgerissen werden können. Auch dabei müsse nach Fördermöglichkeiten Ausschau gehalten werden.

Wichtig ist dem CDU-Kandidaten auch die Arbeit der Vereine und der vielen Ehrenamtlichen. Die wohnortnahe Versorgung insbesondere in den Stadtteilen und die Stärkung der dörflichen Strukturen sind weitere Punkte, die sich der Jurist auf die Fahne geschrieben hat.Warum wollen Sie Bürgermeister werden?

Rainer Fries: Weil ich Lebach in eine gute Zukunft führen will. Dafür bringe ich aufgrund meiner beruflichen Erfahrung als Vorsitzender Richter sowie einer gehörigen Portion gesunden Menschenverstandes beste Voraussetzungen mit. Zudem bin ich kein typischer Parteipolitiker und daher auch nicht betriebsblind. Meine Interessen am Amt des Bürgermeisters sind nicht finanzieller Natur. Mich reizen die Möglichkeiten und Herausforderungen des sinnvollen und pragmatischen Gestaltens zum Wohle unserer Stadt und auch die der konstruktiven und kooperativen Leitung der Rathausverwaltung.

Welches sind Ihre wichtigsten Themen?

Fries: Das drängendste Thema der kommenden Jahre ist die schlimme Situation der städtischen Finanzen. Sie engt den Gestaltungsspielraum sehr stark ein. Daher ist die Schaffung neuer Gewerbeflächen eine ganz wichtige Investition in die Zukunft. Der dauerhafte Erhalt der Bundeswehr in unserer Stadt sowie der Erhalt unseres Krankenhauses als Akutkrankenhaus werden Chefsache sein. Eines noch ist mir ganz wichtig: Ich will Bürgermeister für alle sein. Daher werde ich in allen Stadtteilen regelmäßige Sprechstunden anbieten, um mit den Bürgern in Kontakt zu bleiben.

Was sehen Sie als Chance für Lebach?

Fries: Kurzfristig das Einfahren der Saarbahn im kommenden Jahr. Seit 2003 richten wir uns infrastrukturell daran aus und haben viel in den Bahnhofsbereich investiert. Diese Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen. Sie gilt es sinnvoll zu ergänzen, beispielsweise durch den Bau von zwei Wohn- und Geschäftshäusern parallel zum Kombibahnsteig, in denen auch betreutes Wohnen möglich sein sollte. Mittel- und langfristig sehe ich die Chance, durch den Bau des neuen Kreisels und die sinnvolle Weiterführung des begonnenen Zentrumsmanagements die Innenstadt zu reaktivieren. Auch in der weiteren Unterstützung unserer Vereine und Hilfsorganisationen sowie des Ehrenamts vor Ort sehe ich eine große Chance.

Zum Thema:

Auf einen BlickLebach wählt am 12. Mai. Saarbrücker Zeitung und Saarländischer Rundfunk laden zur Podiumsdiskussion, Montag, 6. Mai, 19 Uhr, Stadthalle. Moderatoren: Peter Wagner (SZ) und Thomas Gerber (SR). kü

Zum Thema:

Zur Person Rainer Fries ist 56 Jahre alt, Jurist und Richter am Landgericht. Dort leitet er seit 2001 als Vorsitzender Richter eine Zivilkammer. Fries lebt in einer Patchworkfamilie, er hat zwei Söhne, seine Frau Carmen einen. Fit hält sich der Lebacher mit Laufen. Er und seine Frau sind Trainer im Karateverein Lebach. kü

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