Freundschaft, Liebe und Berührung

St. Ingbert/Homburg. Der Bärenjunge Paule Po möchte unbedingt ein Elefantenbaby bekommen - und zwar auf der Stelle. Doch seine Freunde Nina Nase und Balduin Bauch versuchen ihm zu erklären, dass das gar nicht geht. Erstens sei er noch viel zu klein, und zweitens können Jungs gar keine Babys kriegen. Paule glaubt den beiden nicht

 Das Märchen von Nase, Bauch und Po: Nina Nase (links) verrät Paule Po ein Geheimnis über Balduin Bauch. Foto: Kerstin Keller

Das Märchen von Nase, Bauch und Po: Nina Nase (links) verrät Paule Po ein Geheimnis über Balduin Bauch. Foto: Kerstin Keller

St. Ingbert/Homburg. Der Bärenjunge Paule Po möchte unbedingt ein Elefantenbaby bekommen - und zwar auf der Stelle. Doch seine Freunde Nina Nase und Balduin Bauch versuchen ihm zu erklären, dass das gar nicht geht. Erstens sei er noch viel zu klein, und zweitens können Jungs gar keine Babys kriegen. Paule glaubt den beiden nicht. Und auch den Aufklärungsversuchen von Brumme begegnet er skeptisch. Paule will nun mal ein Baby, und das macht er jetzt - ganz allein. Dass darüber ein Streit entsteht, ist klar. Da kann nur noch Fee Nanu helfen. In dieser Woche gastierte das Musiktheater Rumpelstil aus Berlin mit dem Musikmärchen vom Spüren und Berühren, "Nase, Bauch und Po" für Kinder ab vier Jahren in der St. Ingberter Stadthalle. Mehr als 600 Kinder zwischen vier und sechs Jahren, ihre Erzieherinnen und Erzieher und Eltern erlebten in zwei Durchgängen die Abenteuer der drei Freunde rund um Liebe, Körperwahrnehmung, eigene Stärken und Sexualität. Aufklärung ist wichtigDas Stück wurde 2003 vom Theater Rumpelstil und dem Kinderliedermacher Robert Metcalf im Auftrag der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) entwickelt. Seitdem tourt es durch Deutschland. Seit März ist es im Saarland zu sehen. Auf Einladung des Kreisjugendamtes machte es nun auch Station in St. Ingbert. Klaus Ruffing, Leiter des Kreisjugendamtes: "Wir setzen sehr auf Aufklärung und Prävention. Deshalb sind wir froh, wieder einmal eine Maßnahme der BZgA hier im Saarpfalz-Kreis zu haben." Wichtigster Bestandteil des Projektes ist die Fortbildung und Schulung der Erzieherinnen, die Sexualerziehung, Körperwahrnehmung, Gefühle in den Kita-Alltag einbauen müssen. In Workshops, organisiert und durchgeführt von der Landes-Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung Saarland, der Evangelischen Beratungsstelle für Schwangerschaftskonflikte, Familienplanung und Sexualpädagogik, Donum vitae und Pro Familia Neunkirchen unter der Schirmherrschaft von Gesundheitsminister Gerhard Vigener, wurden im Saarland mehr als 100 Erzieherinnen und Erzieher geschult. Boxen mit Arbeitsmaterialien helfen dabei, das Thema im Kindergarten zu präsentieren. "Es ist wichtig, diesen lange vernachlässigten Bereich Kindergarten entsprechend zu bedienen", sagt Hedwig Pfeffer von Donum vitae. Oft treffe sie in der Beratung auf Mädchen, die auf Grund mangelnder oder zu später Aufklärung völlig unverhofft von einer Schwangerschaft getroffen würden. Je früher man mit der - natürlich kindgerechten - Aufklärung ansetze, desto besser. mal

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