Freie Sicht im Schlösschen

Püttlingen. Ortstermin im Püttlinger Schlösschen: Architekt Uwe Hamprecht vom Architekturbüro Latz (Arus GmbH) und Gerhard Krier, Experte vom Püttlinger Bauamt, führen im Rahmen einer Pressekonferenz durch das alte Jagdschlösschen. Im Obergeschoss, 1983 gründlich umgebaut, um nicht zu sagen verbaut, hat sich einiges getan

 Ein Veranstaltungs-Saal entsteht im Obergeschoss des Püttlinger Schlösschens. Die 1983 eingezogene Zwischendecke wurde entfernt, man hat wieder freie Sicht auf die Dach-Konstruktion. Foto: Jenal

Ein Veranstaltungs-Saal entsteht im Obergeschoss des Püttlinger Schlösschens. Die 1983 eingezogene Zwischendecke wurde entfernt, man hat wieder freie Sicht auf die Dach-Konstruktion. Foto: Jenal

Püttlingen. Ortstermin im Püttlinger Schlösschen: Architekt Uwe Hamprecht vom Architekturbüro Latz (Arus GmbH) und Gerhard Krier, Experte vom Püttlinger Bauamt, führen im Rahmen einer Pressekonferenz durch das alte Jagdschlösschen. Im Obergeschoss, 1983 gründlich umgebaut, um nicht zu sagen verbaut, hat sich einiges getan. Die damals eingezogenen Raumteiler samt der Zwischendecke, der absolut nicht zum Gebäudestil passende Teppichboden und weitere Sünden der Vergangenheit sind beseitigt. Die Eichenbalken, die die nun wieder hohe Decke tragen, stammen aus dem Jahr 1790. Das Parkett, ebenfalls aus massivem Eichenholz, ist ebenso neu wie die denkmalgerechten, jetzt wärmeisolierten Fenster.Im Obergeschoss des Schlösschens entstehen ein großer Ausstellungsraum, dazu WC-Anlagen, eine Küche und eine Lagerfläche für die Bestuhlung von Veranstaltungen.

Voraussichtlich ab März sollen hier auch die ersten Hochzeiter getraut werden. Die Stadtverwaltung sei momentan bereits dabei, sich ein Konzept auszudenken, unter welchen Bedingungen Paare nach ihrer Trauung den fürstlichen Raum etwa für Sektempfänge nutzen können, sagt Krier. Was jeder saarländische Häusle-(Um-)Bauer bestätigen kann: Von vielen aufwändigen Arbeiten ist nach getaner Arbeit nicht mehr viel zu sehen. So macht das Architekturbüro darauf aufmerksam, dass auch die Püttlinger Zimmerei Dörr schwierige Arbeiten mit komplizierter Statik im Schlösschen durchführte.

Im Untergeschoss des Hauses entstehen neue Büroräume für die Stadtverwaltung. Der neue Eingang wird dort entstehen, wo er sich ursprünglich befunden hatte, nämlich zur Südseite hin, in Richtung Rathaus, schildert Architekt Hamprecht. Behindertengerecht soll er ausgebaut werden - ein Zweck, dem auch die neue Zufahrt und der bereits eingebaute Aufzug im Gebäude dienen. Zu guter Letzt werde demnächst, sowie das Wetter dies zulässt, die äußere Erscheinung des Schlösschens im historischen Kontext überarbeitet. Hamprecht: "Ausgebrochene Putzstellen und Gewände werden korrigiert und das Gebäude farblich, in Abstimmung mit dem Denkmalschutz, überarbeitet."

Maßnahmen, die kosten: insgesamt etwa eine halbe Million Euro, so Gerhard Krier auf Nachfrage. Von diesen Kosten trage die Stadt etwa zehn Prozent, während die übrige Summe aus dem Konjunkturpaket von Bund und Land komme.

Hintergrund

Das "Schlösschen" ließ Fürst Ludwig von Nassau-Saarbrücken um 1790 auf einem Gelände der früheren Püttlinger Burg für die Jagd bauen. Das fürstliche Haus wurde 1793 von der französischen Revolutions-Regierung für das Metzer Zivilhospital konfisziert. Ab 1817 war es in Privatbesitz. 1857 ging es an die Gemeinde. Es diente in der Folge als Rathaus, Notunterkunft, Dienstwohnung von Püttlinger Beamten; zeitweise beherbergte es eine Leihbibliothek und die Musikschule Püttlingen. Es war auch Ort zahlreicher Ausstellungen und Vorträge. et

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