Frankreich-Bericht erklärt Spezialitäten

Saarbrücken. Mit keinem EU-Land unterhält Deutschland so enge Kontakte wie mit Frankreich. Das Nachbarland gut zu kennen, ist daher wichtig, gerade im Saarland, wo man bei den gelebten Kontakten und der täglichen Zusammenarbeit über die Grenze oft auch die Unterschiede in Traditionen, Geisteshaltungen und Verwaltungsstrukturen erfährt

Saarbrücken. Mit keinem EU-Land unterhält Deutschland so enge Kontakte wie mit Frankreich. Das Nachbarland gut zu kennen, ist daher wichtig, gerade im Saarland, wo man bei den gelebten Kontakten und der täglichen Zusammenarbeit über die Grenze oft auch die Unterschiede in Traditionen, Geisteshaltungen und Verwaltungsstrukturen erfährt. "Ebenso aktuell wie notwendig," nennt Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer daher den neuen Länderbericht der Bundeszentrale für politische Bildung (BMP). Gemeinsam mit den Herausgebern und weiteren Gästen stellte sie als Bevollmächtigte für die deutsch-französischen kulturellen Beziehungen das in dritter aktualisierter Ausgabe erschienene Buch am Dienstagabend in der Staatskanzlei vor. Das von Wissenschaftlern beider Länder verfasste Kompendium erklärt laut BMP-Präsident Thomas Krüger "profund und nuanciert" das politische System und die geografischen und historischen Grundlagen des Nachbarlandes. Es skizziere zudem die neuen Herausforderungen für Wirtschaft und Gesellschaft und beleuchte Frankreichs Platz in der europäischen wie internationalen Politik. Besonderes Anliegen sei es gewesen, die deutsch-französischen Unterschieden und jeweiligen Besonderheiten herauszuarbeiten, betonte Mit-Herausgeber Adolf Kimmel. Auf der einen Seite des Rheins habe man etwa den ausgeprägten Föderalismus, auf der anderen immer noch einen Zentralstaat, von dem aktive Eingriffe in die Wirtschaft erwartet werden. Um Differenzen einander besser zu erklären, dürfe man die deutsch-französische Freundschaft nicht nur als Regierungskooperation pflegen, forderte Co-Herausgeber Henrik Uterwedde: "Wir müssen sie mehr ins Parlament tragen, denn dort werden die Diskurse entwickelt". Statt nach einem "Kompromiss", der in Frankreich negativ besetzt sei, ergänzte Jacques Renard, Ex-Präsident des Club des Affaires Saar-Lorraine, sollte man den "Konsens" suchen, denn der sei positiv angesehen. sbu

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