Förster Bodo und der Zauberkristall

Dudweiler/St. Ingbert. Neulich rief er an, um unsere Redaktion auf das aufmerksam zu machen, was er ständig findet: Müll im Wald. Treffpunkt mit Dienstleistungsförster Bodo Marschall vom Saarforst Landesbetrieb ist der Parkplatz gegenüber Stuhlsatzenhaus, dort, wo es hochgeht zum Bartenberg

Dudweiler/St. Ingbert. Neulich rief er an, um unsere Redaktion auf das aufmerksam zu machen, was er ständig findet: Müll im Wald. Treffpunkt mit Dienstleistungsförster Bodo Marschall vom Saarforst Landesbetrieb ist der Parkplatz gegenüber Stuhlsatzenhaus, dort, wo es hochgeht zum Bartenberg. Bodo Marschall erhielt Kenntnis davon, dass hier jemand ordentlich abgeladen hat: Elektroschrott und anderes mehr, das weiß Gott nicht in die Natur, sondern sorgsam entsorgt gehört. Als wir mit seinem geländetauglichen Fahrzeug die vermeintliche Stelle erreichen, sehen wir - nichts. Später wird der Förster mit zwei Spaziergängerinnen reden. Sie haben beobachtet, wie ein junger Mann auf leisen Sohlen den Unrat aus dem Wald geschafft hat. Vielleicht war er der Verursacher und hat am Ende "kalte Füße" bekommen. Am Scheidterberg, sagt Bodo Marschall, habe er jemanden erwischt, der große Mengen Bauschutt im Wald entsorgt hat oder entsorgen ließ. "Ich kann mir vorstellen", sagt er, "dass dem Mann die ein oder andere Träne runterläuft - bestimmt aber keine Freudenträne." Weil Geldstrafen für solcherlei Missetaten richtig weh tun. Einmal durfte der Dienstleistungsförster eine komplette Küche aus dem Wald entfernen lassen. Am Ende dieses Jahres wird der Saarforst Landesbetrieb allein in Marschalls Revier St. Ingbert/Bliesgau - es erstreckt sich von Brenschelbach an der französischen Grenze bis rüber nach Neuweiler - etwa 20 000 Euro ausgegeben haben - für das Wegräumen von Dingen, die im Wald abgeladen wurden. Schlimm fürs Ökosystem, sagt Marschall, sei auch, wenn Leute ihre Gartenabfälle im Forst entsorgen. Weil so auch Pflanzen - etwa hierzulande nicht heimische Exoten - sich ansiedeln und vieles durcheinander bringen. Um schon die Kinder - Marschall ist Vater von fünf Töchtern - für eine intakte Natur zu begeistern, hat er ein Buch geschrieben. Titel: "Der Zauberkristall". Die dazu passende Illustration stammt von Diplom-Designer Christian Semmelrodt. Regenwürmer, Springfußkobolde, Schneidekäfer, Elfen und ein Heinzelmann spielen hierin eine tragende Rolle. Zur Handlung: Marie und ihr Papa treffen unter der Erde auf sonderbare Gestalten. Kleingeschrumpft durch einen Zauberkristall, sind die Menschen mittendrin in der bizarren Wunderwelt des Waldbodens. Plötzlich aber bricht ein Unglück herein, und Marie muss all ihren Mut zusammennehmen. Ob sie es schafft, all die Krabbeltiere und Kobolde vor der Katastrophe zu retten? Was das Buch auszeichnet, ist, neben Spannung und Fantasie, das kindgerecht aufbereitete Wissen rund ums Thema Natur und Umwelt. Es profitieren hiervon aber nicht nur die Kleinen, auch die Erwachsenen können noch sehr viel lernen. Als "naturpädagogisch besonders wertvoll" wird das Buch vom SaarForst Landesbetrieb empfohlen. Bodo Marschall & Christoph Semmelrodt: "Der Zauberkristall"; ISBN 978-3-9813007-0-3; edaphon-Verlag 2009; Preis: 14,90 Euro. "Schlimm fürs Ökosystem, wenn Gartenabfälle im Wald landen." Bodo Marschall

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort