Förderschule verlässt Saarbrücken

Heusweiler/Saarbrücken. Lob für den Regionalverband Saarbrücken gibt es, wie sein Präsident Peter Gillo (SPD) einräumt, ziemlich selten. Am Freitagnachmittag kam es aber ganz anders, da setzte es Komplimente zuhauf, und zwar für das Engagement, mit dem die Förderschule für geistige Entwicklung in Heusweiler geplant und eingerichtet wurde

Heusweiler/Saarbrücken. Lob für den Regionalverband Saarbrücken gibt es, wie sein Präsident Peter Gillo (SPD) einräumt, ziemlich selten. Am Freitagnachmittag kam es aber ganz anders, da setzte es Komplimente zuhauf, und zwar für das Engagement, mit dem die Förderschule für geistige Entwicklung in Heusweiler geplant und eingerichtet wurde. Die Schule war 1969 in der Saarbrücker Moselstraße mit 23 geistig behinderten Mädchen und Jungen gegründet worden. 2004 meldete sie erstmals massive Raumnot an; Hoffnungen auf einen Erweiterungsbau ließen sich wegen fehlender Grundstücke in Saarbrücken nicht erfüllen. So wurde 2006 der Plan gefasst, dass die Schule von Saarbrücken nach Heusweiler umzieht.

In der Goethestraße 8 wurde ein ehemaliges Gebäude der Realschule (das alte Hauptschul-Gebäude) für etwa zwei Millionen Euro völlig umgebaut. In Anbetracht eines Bau-Etats von nur sieben Millionen Euro für 70 Schulen im Regionalverband war das ein dicker Brocken, der nach Heusweiler floss. So erklärt sich das eingangs beschriebene Lob, das dem Präsidenten entgegenschlug, zumal die Architektinnen Sabine Waschbüsch (Lebach) und Lisa Groß (Dillingen) alles so stimmig, familiär und bunt einrichteten, dass es Kindern und Lehrern auf Anhieb fast die Sprache verschlug vor Begeisterung.

Bedauerlicherweise kommt die Schule mit ihren fast hundert Kindern nun doch nicht komplett in Heusweiler unter. Hier werden in Form einer Ganztagsschule werktäglich 69 Kinder zwischen sechs und 18 Jahren betreut und gefördert, und zwar von 19 Lehrern. Leiterin ist Sabine König. Gut zwei Dutzend Kinder verbleiben allerdings am ehemaligen Hauptstandort in Saarbrücken, der nun als Außenstelle der Heusweiler Einrichtung gilt.

Als Verneigung vor der Stadt Saarbrücken und dem Träger Regionalverband heißt die Schule nach dem berühmten Baumeister "Friedrich-Joachim-Stengel-Schule". Die Schüler befassen sich im Unterricht häufig mit Stengel-Bauwerken und lieben es auch, die Katakomben des Saarbrücker Schlosses zu besuchen. Und passenderweise ist auch das ehemalige evangelische Pfarrhaus in Heusweiler zwischen 1773 und 1775 nach Stengel-Plänen gebaut worden.

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