Flügelstreit bei Saarbrücker Grünen von neuem aufgeflammt

Saarbrücken. Im Grünen-Ortsverband Saarbrücken-Mitte hängt der Haussegen schief. Grund ist die Neuwahl des Ortsvorstands auf einer Mitgliederversammlung, die nun vor dem Landesschiedsgericht angefochten wird. Grund für den Streit ist die Aufnahme von 13 Neumitgliedern vor dem Wahlvorgang. Als Vorstandssprecher wurden dabei Simone Wied und Timo Lehberger gewählt

Saarbrücken. Im Grünen-Ortsverband Saarbrücken-Mitte hängt der Haussegen schief. Grund ist die Neuwahl des Ortsvorstands auf einer Mitgliederversammlung, die nun vor dem Landesschiedsgericht angefochten wird. Grund für den Streit ist die Aufnahme von 13 Neumitgliedern vor dem Wahlvorgang. Als Vorstandssprecher wurden dabei Simone Wied und Timo Lehberger gewählt. Lehberger setzte sich nach eigenen Angaben mit 60 zu 23 Stimmen gegen den ehemaligen Umwelt-Staatssekretär Dieter Grünewald durch. Er folgt Rhoikos Furtwängler nach, der nicht mehr kandidiert hatte. Grünewald gilt wie Furtwängler als Anhänger der ehemaligen Umweltministerin Simone Peter.Wied, die schon vor der Wahl das Vorstandsamt innehatte, wird indes dem Lager von Parteichef Hubert Ulrich zugerechnet. Lehberger, der Geschäftsführer des Europaverbands der Selbstständigen ist, präsentierte sich als Strömungsunabhängiger, was ihm aber von dem Flügel um Peter nicht abgenommen wird.

Zu jenen, die die Vorstandswahl anfechten, gehört der Saarbrücker Grüne Christian Bersin. Nach seinen Angaben hätte die Aufnahme von Neumitgliedern schon deshalb nicht stattfinden dürfen, weil sie nicht auf der Tagesordnung war. Aber selbst wenn sie auf der Tagesordnung gestanden wäre, hätte sie nicht stattfinden dürfen, da die Aufnahme von Mitgliedern normalerweise Aufgabe des Ortsvorstands sei. Nur wenn dieser die Aufnahme verweigere oder ihr binnen zwei Wochen nicht zustimme, könnte die Mitgliederversammlung darüber befinden.

Laut Bersin hatte Furtwängler zuvor andere Mitglieder, die die Aufnahme in den Ortsverband begehrt hatten, damit vertröstet, dass das aus Satzungsgründen erst nach der Vorstandsneuwahl möglich sei. Lehberger verwies auf seinen klaren Sieg in der Kampfabstimmung gegen Grünewald. Die strittigen Stimmen hätten also nichts am Wahlausgang geändert, erklärte Lehberger. nof

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