Flohmarkt-Gänger trotzen Wetter

Homburg. Die Flohmarkt-Saison 2012 ist zu Ende. Mit einem durchwachsenen Ergebnis verabschiedete sich der Markt in die wenn auch nur kurze Winterpause. Rund 200 Händler ließen sich am Samstag auch von garstigem Herbstwetter nicht davon abhalten, ihre Waren anzubieten

Homburg. Die Flohmarkt-Saison 2012 ist zu Ende. Mit einem durchwachsenen Ergebnis verabschiedete sich der Markt in die wenn auch nur kurze Winterpause. Rund 200 Händler ließen sich am Samstag auch von garstigem Herbstwetter nicht davon abhalten, ihre Waren anzubieten.Für Christoph Neumann war es die erste Flohmarkt-Saison in ganzer Länge, seit er mit der Leitung des Amtes für Kultur und Tourismus auch die Leitung des Flohmarktes übernommen hatte. "Ich bin recht zufrieden mit dem Verlauf", sagte Neumann. Bei den Zahlen gab es eine leichte Verschiebung. Mehr Händler als im Vorjahr entschieden sich für ein Ganzjahres-Abo und fingen so die wenigen Weggänge von festen Händlern auf. Wenn die Zahl der Händler und der Besucher in manchen Monaten 2012 nicht so hoch war wie gewohnt, sah er die Ursache dafür hauptsächlich beim Wetter: "Der Sommer ist in diesem Jahr ein Spätzünder gewesen", bilanzierte Neumann mit Blick auf die Zahlen. Im Juli und im August hätten sie weit über der Tausender-Marke gelegen.

Beim letzten Markt dieses Jahres waren Bernhard Eisel und Manfred Albrecht mit ihrer Tour zu den Ständen ziemlich schnell fertig. Wegen des zeitweise heftigen Regens und einiger kräftiger Windböen war ein Teil der Stammhändler gar nicht angereist.

So blieben die Rasenflächen rund ums Forum vollkommen leer, und auf den befestigten Flächen konnte man sich seinen Standplatz aussuchen. So wie das Gaston aus Esch-sur-Alzette tat. "Wenn ich schon von Luxemburg hierher komme, will ich auch mitmachen", sagte er und präsentierte ein Sortiment passend zur Jahreszeit. Christbaumkugeln bot Gaston in großer Auswahl, auch einige Weihnachtsbaum-Ständer und ein Nikolaus-Kostüm mit Bart und Mütze.

Den Nachwuchs spannte Andreas Weyand in die "Standsicherung" ein. Sohn Yanis und dessen Freund Jakob Derme hielten sich mit ihrem ganzen Gewicht an den Stangen des Party-Zeltes fest, das Andreas Weyands Stand vor Regen schützte. Das war auch notwendig, denn die Hochglanz-Fotografien und eine polierte Tischuhr hätten durch die Regentropfen sicher Schaden genommen. Gegen Mittag hatte Weyand genug und begann einzupacken. Kurze Zeit später wurde der Regen dann ziemlich stark und vertrieb weitere Händler wie Besucher. Etwa 2000 Besucher dürften es bis dahin gewesen sein, schätzte der Marktleiter.

Der Bummel zu den "Inseln", auf denen sich unentwegte Händler eingefunden hatten, offenbarte weitere Angebote an weihnachtlichen Artikeln bis hin zur Spieluhr mit Federwerk, die unermüdlich "Stille Nacht" dudelte und von dem hoffnungsvollen Verkäufer immer wieder aufgezogen wurde. "Das ist die nächste Energiewende", spottete Gerhard Stahl aus Saarbrücken und deutete auf die Kohlenkästen, die fast im Dutzend an einem Stand auf Käufer warteten. In solchen Behältern wurde zu Zeiten der Ofenheizung für die gute Stube der Kohlenvorrat bereitgestellt. "Wer weiß, vielleicht heizen wir damit wieder, wenn keiner mehr die Heizung bezahlen kann", sagte Stahl.

Das Sortiment an sich wurde von Marktleitung und -aufsicht positiv beurteilt. Ausreißer wie Schriften mit Nazi-Symbolen oder nicht jugendfreie Hefte und Datenträger gab es dieses Jahr kaum. "Auf dem Homburger Flohmarkt haben solche Sachen nichts verloren", so Christoph Neumann.

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