Fledermausnacht in Gersheim

Gersheim. Nach der gelungenen ersten Veranstaltung im Jahr 2009 findet am Samstag, 27. August, die zweite Biosphären-Fledermausnacht in Gersheim auf dem Gelände des ehemaligen Kalkbergwerkes statt. Die Bauarbeiten zur größten Photovoltaik-Freiflächenanlage im Biosphärenreservat sind inzwischen soweit abgeschlossen, dass Mausohr, Abendsegler, Bechsteinfledermaus und Co

Gersheim. Nach der gelungenen ersten Veranstaltung im Jahr 2009 findet am Samstag, 27. August, die zweite Biosphären-Fledermausnacht in Gersheim auf dem Gelände des ehemaligen Kalkbergwerkes statt. Die Bauarbeiten zur größten Photovoltaik-Freiflächenanlage im Biosphärenreservat sind inzwischen soweit abgeschlossen, dass Mausohr, Abendsegler, Bechsteinfledermaus und Co. wieder beobachtet werden können. Wie der Biosphärenzweckverband und die Gemeinde Gersheim mitteilen, sei das ehemalige Kalkbergwerk in Gersheim mit seinen Stollen eines der größten Winterquartiere der Bechsteinfledermaus in Deutschland. Aber auch weitere Arten wie die Wimper- oder die Breitflügelfledermaus konnten auf dem ehemaligen Werksgelände schon nachgewiesen werden. "Insgesamt wurden in den letzten Jahren elf Arten auf dem Gelände festgestellt, dies zeigt die hohe Bedeutung der unterirdischen Anlagen für schwärmende und überwinternde Fledermäuse", heißt es in einer Pressemitteilung. Alle einheimischen Fledermausarten würden durch die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH) der EU geschützt und gehörten daher auch nach dem Bundesnaturschutzgesetz zu den streng geschützten Arten. Die Bechsteinfledermaus gehöre sogar zu den Arten, für die nach der FFH-Richtlinie geeignete Schutzgebiete zu ihrer Erhaltung ausgewiesen werden sollen.

Nistkästen bauen

Sie lebe vor allem in gut strukturierten Laubwäldern, wo sie auch auf die Jagd geht. "Ihre Sommerquartiere und Wochenstuben findet sie in hohlen Bäumen, zur Überwinterung zieht sie sich oft in unterirdische Anlagen wie die Stollen in Gersheim zurück. Sie ist weltweit gefährdet und in Deutschland selten. Durch Entwaldung und die Isolierung von Waldgebieten oder auch zu starker forstlicher Nutzung ist sie bedroht."

Doch schon bevor die Fledermäuse mit einbrechender Dämmerung überhaupt zu sehen sein werden, erwartet die Besucher der Fledermausnacht am 27. August ab 16.30 Uhr schon ein buntes Programm. Ab 16.30 Uhr wird die NABU-Ortsgruppe Walsheim Fledermausnistkästen bauen, mit der Kita Rubenheim können T-Shirts bemalt werden und Besucher können sich auf naturkundlichen Exkursionen über Schmetterlinge, Heuschrecken und natürlich auch über Fledermäuse informieren. Ab 17.30 Uhr wird dann Umweltministerin Simone Peter die Plakette "Fledermaus freundliches Saarland" an den Zweckverband "Saar-Blies-Gau/Auf der Lohe" vergeben. Um 18.15 und um 20 Uhr wird das Kinderhörspiel "Cecilia Pipistrellus" aufgeführt. Ab 21 Uhr werden Vorträge und Videos zum Leben der Fledermäuse gezeigt, und ab 21.30 Uhr wird das Schwärmen der Fledermäuse um den Stolleneingang ins ehemalige Kalkbergwerk live übertragen.

Taschenlampe mitbringen

Mit Beginn der Dunkelheit bieten Klang- und Lichtinstallationen des Objekt- und Performance-Künstlers Jochen Maas (maas-arts) zwischendurch zusätzliche künstlerische Abwechslung. Es wird empfohlen, Taschenlampen und wetterfeste Kleidung mitzubringen. Von Gersheim aus wird bei Bedarf ein Shuttle-Dienst angeboten, da im Kalksteinbruch keine Parkplätze zur Verfügung stehen. Für das leibliche Wohl ist auch gesorgt. red

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