In Meeresfisch enthaltene Omega-3-Fettsäuren wirken möglicherweise wie ein Jungbrunnen, der die biologische Zellalterung verlangsamt. US-Forscher glauben, in ihrer Studie jetzt einen potenziellen Mechanismus dieses zellulären "Anti-Agings" entschlüsselt zu haben.Epidemiologische Studien liefern Anhaltspunkte dafür, dass sich eine erhöhte Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren durch vermehrten Fischverzehr bei Patienten mit KHK (Durchblutungsstörungen des Herzens) günstig auf die Lebenserwartung auswirken kann. Einige hypothetische Erklärungen hat die Wissenschaft bereits geliefert: Omega-3-Fettsäuren wie Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA) senken Triglyzeride (Blutfettbestandteil), sie wirken antientzündlich und antiarrhythmisch und hemmen die Blutplättchen. Nun kommt ein weiterer potenzieller Mechanismus hinzu - und zwar auf chromosomaler Ebene: Veränderungen an Telomeren. Die Länge der Telomeren ist mittlerweile zu einem beliebten Marker für das biologische Alter avanciert. Telomere sind die natürlichen Chromosomen-Enden, die für die Stabilität von Chromosomen von Bedeutung sind. Mit jeder Zellteilung werden Telomere kürzer. Die US-Forscher haben in ihrer Studie bei 608 Koronarpatienten im Abstand von fünf Jahren zwei Mal die Länge der Telomeren in weißen Blutkörperchen bestimmt und die festgestellten Veränderungen dann in Beziehung zu den ebenfalls gemessenen Blutspiegeln der Omega-3-Fettsäuren DHA und EPA gesetzt. Ergebnis: DHA/EPA-Blutspiegel und Telomer-Verkürzung standen in inverser Beziehung zueinander: Bei Patienten mit den niedrigsten Spiegeln waren die Verkürzungen am stärksten, bei Patienten mit den höchsten Spiegeln am geringsten ausgeprägt. Die Autoren werten dies als Indiz dafür, dass Omega-3-Fettsäuren einen Schutz gegen Zellalterung bieten könnten. red