Rohrbach/Neunkirchen. Schon seit einigen Jahren bietet das Festo Lernzentrum in Rohrbach in dem Schüler-Projekt "Begeisterung Technik" Jugendlichen aus unserer Region gezielt die Möglichkeit, Technik näher kennen zu lernen und in der Praxis zu erfahren, wie viel Spaß sie machen kann. Insbesondere können die Schüler im Rahmen von "Begeisterung Technik" in Produktion und Logistik der Festo AG & Co. KG reinschnuppern und so hautnah erleben, wie Technik funktioniert. Jetzt geht das Festo Lernzentrum in Zusammenarbeit mit Festo Didactic aber noch einen Schritt weiter und bringt die Technik in die Schule. Denn vier Partnerschulen des Festo Lernzentrum erhalten ein spezielles Lernsystem zur Automatisierungstechnik, das gezielt für den Einsatz in allgemein bildenden Schulen entwickelt wurde und Schülerinnen und Schülern ab Klasse acht erste Erfahrungen mit der realen Technikwelt vermittelt. Das System nennt sich "MecLab", was als Kurzwort für "Mechatronic Labor" steht. Was "Mec-Lab" kann, erläuterte Bernd Mayer von der Festo Didactic bei seiner Vorstellung im Festo Lernzentrum mehreren Lehrern. "Das System orientiert sich an den Prozessen, die auch in Produktionsanlagen ablaufen: Es gibt den Zugriff auf ein Magazin, ein Transportband und Möglichkeiten eines speziellen Handlings." Das "MecLab" ist dabei mit einem Computer verbunden, mit dessen Hilfe die Schüler auch Schaltpläne erstellen oder simulieren können. Mit seinem Einsatz in den Schulen verbinden sich drei große Ziele, wie Mayer betonte: "Wir fördern Akzeptanz und Verständnis für Technik und führen an deren Fachbegriffe und systemisches Denken heran. Zum Zweiten dient MecLab der beruflichen Orientierung, weil es viele Elemente der mechatronischen Berufe heranführt. Schließlich lernen die Schüler, wie Menschen zusammenarbeiten."Bis zum Jahresende wird den Partnerschulen - dem Albertus-Magnnus-Gymnasium, der Albertus-Magnus-Realschule und der Erweiterten Realschule II in St. Ingbert sowie dem Krebsberg-Gymnasium in Neunkirchen - jeweils ein "MecLab" kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Lehrer, die das System im Unterricht und im Rahmen einer Technik-AG einsetzen wollen, wurden gestern Nachmittag im Lernzentrum in seiner Anwendung geschult. Auch in der Folge werden die Lehrer weiter beraten und zu einem regelmäßigen Erfahrungsaustausch eingeladen.Wie Alfred Ermers, der Leiter des Festo Lernzentrums, unterstrich, ist das Projekt "Mec-Lab" ein weiterer Schritt, die Technikakzeptanz bei Jugendlichen noch intensiver zu fördern. "Mit solchen Aktivitäten will Festo auch helfen, den großen Bedarf an qualifizierten Facharbeitern und Ingenieuren im Saarland zu befriedigen. Dazu gilt es mehr denn je, Technik-Talente möglichst früh anzusprechen und zu begeistern." Eine Einschätzung, der sich auch Hanspeter Georgi ausdrücklich anschloss. Der frühere Wirtschaftsminister hat die Schirmherrschaft für das Projekt "MecLab" übernommen. "Hier wird beispielhaft dem Mangel an Ingenieurgeist entgegengewirkt", meinte Georgi. Und was das Festo Lernzentrum jetzt mit Schulen seiner näheren Umgebung begonnen habe, könne landesweit ein Vorbild sein: "Von hier sollte eine Initialzündung für alle saarländischen Schulen ausgehen, Technik auf solche Weise in den Unterricht einzubinden." "Das System orientiert sich an den Prozessen, die auch in Produktionsanlagen ablaufen."Bernd Mayer, Festo Didactic