Festabend in Uniform und mit dem „Säbel der Freiheit“

Dudweiler · Standesgemäß feierte die Studentenverbindung Carolus Magnus ihr Stiftungsfest mit einem großen Festabend. Sie besteht seit nunmehr 60 Jahren.

 Kommersleiter Christopher Paez Gaßen zeigt das Geschenk des Papstes. Tobias Nomine schaut zu. Foto: Bohlander

Kommersleiter Christopher Paez Gaßen zeigt das Geschenk des Papstes. Tobias Nomine schaut zu. Foto: Bohlander

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Gleich zu Beginn der Feier im Dudweiler Bürgerhaus stellte Gerhard Metzler, Vorsitzender der Altherrenschaft von Carolus Magnus klar: "Wir sind konservativ, ja - aber nicht reaktionär." Kommersleiter Christopher Paez Gaßen gab ihm recht und ergänzte: "Ich habe noch keinen demokratischeren Ort kennengelernt als diesen als faschistoid verschrieenen."

Es hatten sich etwa 150 Besucher im Bürgerhaus zum Stiftungsfest eingefunden. Unter ihnen auch Verbindungen aus dem Bundesgebiet, die dem Anlass entsprechend in ihrer "Wichs", ihrer Uniform erschienen waren. Dabei diente ein Säbel als Symbol der akademischen Freiheit, wie Metzler am Rande der Veranstaltung erklärte.

Generell sei festzuhalten, dass die Verbindung Carolus Magnus eine nicht schlagende ist. Das heißt, eine Mensur, ein reglementierter Fechtkampf, wird nicht ausgeübt.

Dem Gedanken der freien Meinungsäußerung verbunden zeigte sich auch Festredner Heinz Klaus Mertes. Der Journalist, bekannt unter anderem aus der ARD und Sat1, hatte seine Rede unter einen provokanten Titel gestellt: "Carolus Magnus 2013. Wie viel Europa kann und will Deutschland?" Dabei ging er unter anderem auf die immer geringere Wahlbeteiligung bei der Wahl zum Europaparlament ein und schlug sogar ironisch vor, die Sterne auf der europäischen Flagge durch Rettungsschirme zu ersetzen. Letztendlich plädierte er jedoch dafür, das europäische Modell nicht infrage zu stellen, sondern im Gegenteil weiter zu denken. Diese lange Epoche des Friedens, durchtränkt vom Grundsatz der Französischen Revolution - Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit - sei eine historische Einzigartigkeit. So kam er zu dem Schluss: "Europa ist das Beste, was den Mitgliedstaaten und letztlich auch dem Saarland, widerfahren ist."

Ermutigende Geste

Eine für die Verbindung ermutigende Geste war ein Geschenk von Hans Roland Krichel. Als Botschafter von Papst Franziskus überreichte er dem Kommersleiter eine Urkunde mit Signatur des katholischen Staatsoberhauptes.

Auch der Dachverband, der Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen (CV), hatte einen Abgesandten geschickt. Wolfgang Braun gratulierte im Namen der CV. Mit Andreas Bies und Thomas Mennig wurden zwei neue Füxe, Anwärter auf eine Mitgliedschaft, vorgestellt. Zwischen den Programmpunkten wurden immer wieder alte Studentenlieder intoniert, so etwa "O alte Burschenherrlichkeit" oder "Die Gedanken sind frei". Mit der dritten Strophe der deutschen Nationalhymne endete der offizielle Teil des Stiftungsfestes.

carolus-magnus-sb.de

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