"Fernseh-Proll" mit weichem Kern

Saarbrücken. In seiner TV-Serie "Alles Atze" gibt er vor allem den Proleten, den "Proll". Und auch zu Beginn seines Auftritts am Freitagabend in der vollbesetzten Saarlandhalle Saarbrücken stellte Atze Schröder klar: "Das wird ein sehr, sehr hartes Programm"

 Atze Schröder, programmgemäß völlig "Schmerzfrei", in der Saarbrücker Saarlandhalle. Foto: Iris Maurer

Atze Schröder, programmgemäß völlig "Schmerzfrei", in der Saarbrücker Saarlandhalle. Foto: Iris Maurer

Saarbrücken. In seiner TV-Serie "Alles Atze" gibt er vor allem den Proleten, den "Proll". Und auch zu Beginn seines Auftritts am Freitagabend in der vollbesetzten Saarlandhalle Saarbrücken stellte Atze Schröder klar: "Das wird ein sehr, sehr hartes Programm". Doch schnell wurde dem generationenübergreifenden Publikum, in dem auch zahlreiche Kinder saßen, klar: Die Bühnenfigur des Komikers, der seine bürgerliche Identität verborgen hält, hat vielleicht eine harte Schale, aber einen weichen Kern.Mal bat Atze seine Fans um einen Applaus für die Hausfrauen, die im Jahr "365 Shows à 24 Stunden" spielen müssten, mal erzählte er von einem Hilfsprojekt in Ghana, das er mit seinem 500 000-Euro-Gewinn bei der Promi-Ausgabe von "Wer wird Millionär" unterstützte. "Was wir tanzen nennen, nennen die Arthrose", berichtete er von einem Fest ihm zu Ehren in Afrika.

Getreu dem Titel seiner aktuellen Show "Schmerzfrei" wetterte er vor allem in der ersten Hälfte über das Nachmittags-Programm und das "Dschungelcamp" von RTL, sinnlose Sprüche von Fußballern sowie die Politik. Und mit den Worten "Wir haben 40 lang Jahre gedacht, der Ouzo nach dem Essen wäre umsonst", spielte er auf das Hilfsprogramm für Griechenland an. Auch wenn seine Gags gelegentlich mal "unter die Gürtellinie" rutschten - verletzt wurde wohl niemand.

Sein Saarbrücker Gastspiel nannte er zur Freude seiner Anhänger ein "Heimspiel". Und auf Facebook postete Atze: "Ein Fest!" Neben seinen Stammgästen saßen aber auch zahlreiche Erstbesucher im Publikum: "Seine Gags sind einfach aus dem Leben gegriffen", resümierten Michelle, Carina und Michael aus Homburg ihre ersten Eindrücke gegenüber der SZ. Und auch die zwölfjährige Nancy aus Saarwellingen hatte ihren Spaß: "Ich habe mich die ganze Zeit kaputt gelacht", sagte sie. Als Zugabe ludt der Komiker seine Fans noch in die "Ü30 Disco" ein und stimmte Gassenhauer wie "Er gehört zu mir" und "Verdammt lang her" an.

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