Fehlen tausende barrierefreie Wohnungen?

Saarbrücken. Senioren haben im Regionalverband Saarbrücken derzeit schlechte Chancen, in den eigenen vier Wänden alt zu werden. Zu diesem Ergebnis kommt das Pestel Institut in einer Studie. 2025 würden 8270 altengerechte Wohnungen im Regionalverband fehlen. Zahlen für die Stadt Saarbrücken gibt es nicht

Saarbrücken. Senioren haben im Regionalverband Saarbrücken derzeit schlechte Chancen, in den eigenen vier Wänden alt zu werden. Zu diesem Ergebnis kommt das Pestel Institut in einer Studie. 2025 würden 8270 altengerechte Wohnungen im Regionalverband fehlen. Zahlen für die Stadt Saarbrücken gibt es nicht. Manfred Dörr und Christian Patzwahl, Geschäftsführer der Immobiliengruppe Saarbrücken, sehen aber keine "graue Wohnungsnot" auf Saarbrücken zukommen. Die Immobiliengruppe besitzt 6700 Wohnungen und verwaltet 1300 Wohnungen für Dritte. Das sind etwa zehn Prozent des Wohnraums in Saarbrücken. Die Zahlen des Pestel Instituts können die Geschäftsführer nicht nachvollziehen. Die Studie sei mit Vorsicht zu genießen, da hinter der Kampagne "Impulse für den Wohnungsbau", die die Studie in Auftrag gegeben hat, Verbände der Bau- und Immobilienwirtschaft stehen. Klar ist, dass der Anteil der Saarbrücker über 65 Jahre wächst. Während 1990 noch 32 502 über 65-Jährige in der Stadt lebten, waren es 2009 schon 37 160. Das ist ein Zuwachs von 12,5 Prozent, teilt das Amt für Entwicklungsplanung mit. "Ich halte die Studie für übertrieben und stufe die Gefahr einer ,grauen Wohnungsnot' als eher gering ein", sagt Gerd Schank vom Amt für Entwicklungsplanung. Immobiliengruppe gerüstetTrotzdem werde das Thema ernstgenommen, erklärt Dörr. Auf die alternde Gesellschaft sei die Immobiliengruppe vorbereitet. Sie habe Wohngebäude seniorengerecht umgebaut. "Als Beispiele wären die Gebäude in der Bülowstraße und der Dresdener Straße zu nennen", sagt Patzwahl. Eine erhöhte Nachfrage kann er aber nicht bestätigen. Wie viele seniorengerechte Wohnungen es in Saarbrücken insgesamt gibt, können Dörr und Patzwahl nicht sagen, da barrierearme und barrierefreie nicht meldepflichtig seien. "Viele Leute bauen ihre Häuser und Wohnungen in Eigenregie um", sagt Dörr. Kann die eigene Wohnung oder das eigene Haus nicht seniorengerecht umgebaut werden, müssten Senioren umziehen. Schank: "Die Bereitschaft ist im Gegensatz zur weitläufigen Meinung sehr hoch." Da könne die Immobiliengruppe helfen: "Wir bauen gern für Senioren unsere Wohnungen um, da es sich um Mieter handelt, die uns lange erhalten bleiben und die Wohnungen sehr gut pflegen", sagt Dörr. Nach Angaben der Immobiliengruppe gibt es 4000 Wohnungen in Saarbrücken, die seniorengerecht umgebaut werden könnten. ig

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Dorf im Warndt. Am heutigen Montag feiern Rosemarie und Hans-Walter Feuerstein das Fest der Diamantenen Hochzeit. Der 1930 in Saarbrücken geborene Hans-Walter und die 1931 in Wintrich an der Mosel geborene Rosemarie zogen im Alter von zehn Jahren mit ihre
Dorf im Warndt. Am heutigen Montag feiern Rosemarie und Hans-Walter Feuerstein das Fest der Diamantenen Hochzeit. Der 1930 in Saarbrücken geborene Hans-Walter und die 1931 in Wintrich an der Mosel geborene Rosemarie zogen im Alter von zehn Jahren mit ihre