FDP sichtet Kandidaten für den Parteivorsitz

Saarbrücken/Lebach

Saarbrücken/Lebach. Die Personalspekulationen bei der Saar-FDP gingen auch am Vortag der heutigen Krisensitzung des erweiterten Landesvorstands weiter: Der Bundestagsabgeordnete Oliver Luksic (Foto: Partei) und der Europa-Parlamentarier Jorgo Chatzimarkakis (Foto: Schmitz-Hussong) wurden am Wochenende als mögliche "heiße" Kandidaten für die Nachfolge von Parteichef Christoph Hartmann gehandelt. Es könnte aber auch eine Übergangslösung mit einem Parteivorsitzenden Georg Weisweiler (Foto: Privat), dem Saar-Gesundheitsminister, geben. Aus dem Rennen sind der parlamentarische Geschäftsführer der Landtagsfraktion, Christoph Kühn, und der ehemalige kommissarische Direktor des Regionalverbandes Saarbrücken, Ulf Huppert.

Bei der Landesvorstandssitzung heute Abend im Musik- und Kulturspeicher Lebach soll erst einmal "gesichtet" werden, welche Kandidaten bisher Interesse am Parteivorsitz geäußert haben. Ob der Vorstand einen personellen Vorschlag für die Neubesetzung der Parteispitze machen wird, ist offen.

Nach Ansicht von Landesgeschäftsführer Rüdiger Linsler dürfte der Landesvorstand auf jeden Fall die Einberufung eines Parteitages beschließen, der noch vor Weihnachten stattfindet. Linsler geht im Gegensatz zu anders lautenden Informationen aus Parteikreisen nicht davon aus, dass es heute zu einer Personal-Entscheidung kommen wird. Nach Darstellung von Linsler, der zugleich Geschäftsführer des größten Kreisverbandes Saarbrücken-Stadt ist, will sich die Saarbrücker FDP zur Personalfrage "zeitnah vor dem Parteitag" positionieren.

Oliver Luksic wollte sich auf SZ-Anfrage zu einer möglichen Kandidatur nicht äußern. In aller Ruhe müssten parteiintern noch Gespräche geführt werden, sagte er. "Es geht darum, für die FDP eine nachhaltige Lösung zu finden." Chatzimarkakis war gestern nicht erreichbar. Nach Ansicht des saarpfälzischen Kreisverbands-Vorsitzenden, Peter Müller, sollte der neue Parteichef "persönliche Merkmale mitbringen, die die Partei befrieden". Wirtschaftsminister Christoph Hartmann, der kürzlich seinen Rücktritt als Landesvorsitzender ankündigte, hat an seine Partei appelliert, ihre Personalquerelen schnell beizulegen. Man müsse sich wieder auf die Arbeit in der Jamaika-Koalition mit CDU und Grünen konzentrieren, meinte Hartmann gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. "Ich habe die Hoffnung auf den rational agierenden Liberalen noch nicht aufgegeben", sagte er.

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