Familien-Partei strotzt vor Selbstvertrauen

St. Ingbert. Beinahe wäre die familiäre Idylle perfekt gewesen - würde da nicht am 25. März eine wichtige Wahl anstehen. Die Familien-Partei will dann einen weiteren Erfolg feiern und nach Hans Wagners Wahl zum St. Ingberter Oberbürgermeister in den Landtag einziehen

 Hans Wagner (links) und Roland Körner ließen sich die Heringe schmecken. Foto: Oliver Bergmann

Hans Wagner (links) und Roland Körner ließen sich die Heringe schmecken. Foto: Oliver Bergmann

St. Ingbert. Beinahe wäre die familiäre Idylle perfekt gewesen - würde da nicht am 25. März eine wichtige Wahl anstehen. Die Familien-Partei will dann einen weiteren Erfolg feiern und nach Hans Wagners Wahl zum St. Ingberter Oberbürgermeister in den Landtag einziehen."Wir müssen da hinein, um Hans Wagner zu unterstützen", sagte der Landesvorsitzende der Partei, Roland Körner, zum derzeit erfolgreichsten Pferd im Partei-Stall. Sollte dieser Schritt gelingen, dürfte gleichzeitig ein neuer Ton im Landtag angeschlagen werden. Körner zitierte dazu aus dem Wahlprogramm und setzte sich dafür ein, dass die Abgeordneten nur einmal wiedergewählt werden können. "Dann sollen sie wieder zurück in den Job. Die Karriere Kreissaal, Hörsaal, Plenarsaal kennen wir nicht." Weiter setzte sich Körner für eine Abschaffung der Fünf-Prozent-Hürde ein und forderte geheime Abstimmungen im Parlament. "Nur dann entscheidet das Gewissen der Politiker."

Ändern müsse sich auch das Familienbild in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. "Für viele sind Familien mit Kindern ökonomischer Unsinn - aber genau das brauchen wir. Kinder sind die Konsumenten von morgen, und die fehlen", erklärte Körner in St. Ingbert, der "Hochburg der Familien-Partei". Die Folgen falscher Gesellschaftspolitik seien längst spürbar.

Hans Wagner verglich den momentanen Status der Familien-Partei mit dem der Grünen zu Beginn der 80er Jahre. "Durch sie etablierte sich der Umweltschutz in Politik und Gesellschaft, mit der Familien-Partei etabliert sich hoffentlich eine gute Familienpolitik." Wagners Erfolg bei der Wahl zum St. Ingberter Oberbürgermeister kam für viele überraschend - aber nicht durch Zufall zu Stande. "Hans hat uns gezeigt, was man erreichen kann, wenn man beharrlich an seinem Ziel arbeitet", rief Roland Körner in Erinnerung.

Als unabhängiger Kandidat angetreten, stieß er mit Hilfe der Familien-Partei, der Freien Wähler und Linken und vor der Stichwahl auch durch die Unterstützung von SPD und Grünen Georg Jung in zwei spannenden Wahlgängen aus dem Amt und sagte in dessen Richtung: "Er und viele seiner Unterstützer haben bis heute nicht verstanden, was damals passiert ist und warum es passiert ist." Wagner bezeichnete seinen Wahlerfolg als "Paukenschlag" und als "einen Glücksfall" für St. Ingbert: "Es ist gut, dass ab dem 5. Juli ein anderer Oberbürgermeister einen anderen und besseren Stil in der Stadt einführen wird." obe

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