Lange Wartezeiten Fahrprüfer-Mangel sorgt für Unmut

Saarbrücken · Landesverband der Fahrschullehrer klagt über lange Wartezeiten. Abhilfe kommt erst im März 2018.

 Fahrschüler müssen zurzeit längere Wartezeiten in Kauf nehmen, wenn sie ihre Prüfung machen wollen.

Fahrschüler müssen zurzeit längere Wartezeiten in Kauf nehmen, wenn sie ihre Prüfung machen wollen.

Foto: picture alliance / dpa/Armin Weigel

Bis zu vier Wochen Wartezeit müssen Fahrschüler laut dem Landesverband der Fahr­lehrer Saar derzeit in Kauf nehmen, wenn sie ihre Prüfung antreten wollen. „Wir haben mit dem TÜV bereits über die Ursache Gespräche geführt, doch ist es nicht der Weisheit letzter Schluss“, sagt Detlef Eisink, ehemaliger Vorsitzender des Verbandes.

Das Problem sei im Spätherbst entstanden. Allerdings werden Prüfungstermine 14 Tage im Voraus von den Fahrschullehrern beim TÜV beantragt, was in die Wartefrist einfließt. Doch seien früher dann bis zu drei Termine möglich geworden, zurzeit seien es im Schnitt noch zwei. Damit werde die Warteliste immer länger, gerade jetzt im Sommer, wo viele ihre Prüfung noch vor der Urlaubszeit machen wollten. Hinzu kämen die ehemaligen Schüler, die ihre Ausbildung mit Führerschein antreten wollten, die Motorradfahrer und die Neuankömmlinge, argumentiert Eisink und: „Die Schlange wird immer länger. Das Problem zieht sich durchs ganze Saarland.“

Er sieht die Ursache beim TÜV. Es gebe derzeit einfach nicht genug Prüfungs-Personal. Sechs Prüfer seien in Frührente, zwei weitere vielen auf längere Zeit aus. Zwar seien bereits neue in der Ausbildung, doch mit ihnen könne man erst im März 2018 rechnen. „Wir verstehen die Situation teilweise, doch wir und unsere Schüler sind in der Kette das letzte Glied“, sagt Eisink.

Berthold Wallrich, Geschäftsführer bei der TÜV Saarland Automobil GmbH, sagt hierzu: „Nach Abzug des 14-Tage-Standards sind wir aktuell eine Woche in Verzug.“ Dafür gäbe es ganz unterschiedliche Gründe. Wallrich erklärt, dass Menschen, die bereits im Besitz eines ausländischen Führerscheins sind, in Deutschland laut Paragraf 31 der Fahrerlaubnisverordnung sich direkt zu Fahrprüfungen anmelden können, ohne zuvor bei einer Fahrschule Stunden genommen zu haben. Was durch den Zuzug in Folge der Flüchtlingskrise zu einen deutlich gestiegenen Bedarf geführt habe. „Leider werden diese Fahrprüfungen in der Regel nicht bestanden. In der Spitze hatten wir schon acht Folgeprüfungen“, so Wallrich. Hinzu kämen die von Eisink bereits angesprochenen Prüfer, die ihre Rente mit 63 Jahren in Anspruch genommen hätten und längere Krankschreibungen. 25 Prüfer seien insgesamt bei ihm im Unternehmen angestellt.

Intern seien jedoch bereits beim TÜV Maßnahmen getroffen worden. So bestätigt Wallrich, dass neue Prüfer ihre zweijährige Ausbildung im kommenden März abschließen würden. Bis dahin würden die Termine weiterhin nach einer Quotenregelung unter den Antragstellern verteilt. Allerdings verspricht er: „Was zugesagt worden ist, findet auch statt.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort