Rechte Parteien Experten sehen Rechtsruck in der Politik auch im Saarland

Bildstock · Einen Rechtsruck in der Politik, eine Zusammenarbeit zwischen rechtspopulistischen und rechtsextremen Parteien und Gruppierungen sowie die Verbreitung von Hasskommentaren in sozialen Medien – all das gibt es laut dem Politikwissenschaftler Fabian Jellonnek auch im Saarland.

Jellonnek referierte am Dienstagabend im Rechtsschutzsaal in Bildstock  über die zunehmende Zusammenarbeit rechtspopulistischer Parteien mit rechtsextremen Gruppierungen.

In der darauffolgenden Diskussion mit Hanne Wendorff und Viktoria Herz, Vertreterinnen des Netzwerks für Demokratie und Courage, wurde deutlich, wie aktuell das Thema ist. So waren sich die Teilnehmer der Diskussionsrunde einig, dass auch im Saarland eine brisante Entwicklung festzustellen sei. Dies äußere sich nicht nur im Erstarken rechter Parteien, sondern auch in den sozialen Netzwerken. Hier sei die Szene dauerhaft aktiv – mit menschenfeindlichen Kommentaren, Aufrufen zu Demos und Stimmungsmache gegen Minderheiten. „Das überträgt sich auch auf die reale Kommunikation. So gibt es einen Zusammenhang zwischen Facebook-Posts der AfD und Angriffen auf Flüchtlingsheime“, bezieht sich Jellonnek auf eine Studie der University of Warwick (England). Außerdem erreichten sie damit auch Menschen außerhalb ihrer Szene. Um das zu verhindern, solle man „klar Position beziehen und Menschen, die eine offene Gesellschaft befürworten, stärken“ – und das auch im Netz, rät Herz. Wichtig sei ebenfalls, die Menschen in Bezug auf rechte Gruppen zu schulen, damit sie gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit schneller erkennen.

Der Vortrag war Teil einer Kampagne mit dem Titel „Arbeitnehmer gegen Rechtsextremismus“, die auf eine Initiative der Arbeitskammer des Saarlandes zusammen mit den Jusos Saar und dem Netzwerk für Demokratie und Courage zurückgeht.

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