Meine 15-jährige Tochter isst fast gar nichts mehr, macht dabei aber viel Sport. Sie fühlt sich zu dick, wird aber immer dünner. Wie soll ich mich verhalten?Sprechen Sie in Ruhe mit Ihrer Tochter. Erklären Sie ihr die Gefahren der Magersucht, die auch zum Tode der Betroffenen führen kann. Sie sind die Mutter. Sie können klare Grenzen aussprechen, zum Beispiel dass, wenn ein bestimmtes Gewicht unterschritten wird, eine Therapie gegen die Essstörung unerlässlich ist. Welche Schäden kann Magersucht im Körper anrichten?Bei dauerhafter Unterernährung holt sich der Körper die benötigten Nährstoffe, wie Fette und Mineralien, aus den Körperorganen und den Knochen. Daraus können irreversible Schäden, zum Beispiel an den Nieren und am Skelett, entstehen. Menschen mit lang anhaltender Magersucht sind außerdem suizidgefährdet.Meine beiden Töchter sind Mitte und Ende 40. Sie essen zu wenig und sind sehr dünn. Das macht mir große Sorgen. Was kann ich tun?Nicht jeder, der sehr dünn ist, ist auch magersüchtig. Belasten Sie sich nicht mit dem Gedanken an Magersucht bei Ihren Töchtern. Es ist eher unwahrscheinlich, dass Ihre Töchter daran leiden. Lassen Sie die Gedanken gar nicht los, können Sie selbst bei einer Familienberatung Hilfe finden. Meine 19-jährige Tochter ist magersüchtig. Wie kann ich sie zu einer Therapie überreden?Erzwingen können Sie eine Therapie nicht. Ihre Tochter ist eine erwachsene Frau mit dem Recht auf eigene Entscheidungen - und auch auf eigene Fehler. Magersucht ist eine seelische Erkrankung und muss, wie jede andere Erkrankung auch, professionell behandelt werden. Sie können Ihrer Tochter immer wieder Signale geben, dass Sie für sie da sind. Aber erst wenn sie Hilfe annehmen will, erst dann wird eine Therapie möglich. Sie können ihr auch anbieten, mit ihr zusammen einen Termin bei einer Beratungsstelle zu vereinbaren und sie auch zur ersten Beratung begleiten.Meine Tochter hat Angst, dass man sie bei einer Therapie gegen ihre Magersucht zum Essen zwingt. Ist das so?Ohne Frage gehört zur Heilung auch, dass man sich mit einem dem Alter entsprechendem Körpergewicht akzeptiert und entsprechend isst. Vorrang bei der Therapie hat aber, dass die Betroffenen ihr Selbstvertrauen wieder stärken. Sie sollen erkennen, warum sie diese Essstörung entwickelt haben, für welche Probleme in ihrem Leben sie Ausdruck ist. Hat man das erkannt, kann man etwas dagegen tun.