Ex-Rechnungshof-Chef mit „Goldener Ente“ geehrt

Saarbrücken · Die Landtagsjournalisten haben den früheren Rechnungshof-Präsidenten Manfred Plaetrich mit der „Goldenen Ente“ ausgezeichnet. Plaetrich sei im Amt mutig aufgetreten und habe Konflikte mit der Politik nicht gescheut.

 Manfred Plaetrich mit seiner Auszeichnung, der Messing-Ente. Foto: Becker&Bredel

Manfred Plaetrich mit seiner Auszeichnung, der Messing-Ente. Foto: Becker&Bredel

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Für seinen offenen Umgang mit den saarländischen Medien ist der frühere Präsident des Landesrechnungshofes, Manfred Plaetrich, von den den Landtagsjournalisten mit der "Goldenen Ente" ausgezeichnet worden. Der Vorsitzende der Landespressekonferenz (LPK), Michael Kuderna, sagte bei der Preisverleihung in Saarbrücken, Plaetrich sei 2003 zwar auf CDU-Ticket ins Amt gekommen. "Doch haben Sie Ihren Ethos nicht verkauft oder verloren, vielmehr noch geschärft, sind zunehmend mutig aufgetreten, haben sich - wo nötig - mit den Granden angelegt."

Kuderna erinnerte an Plaetrichs Kritik an der Förderung des Dinosaurier-Parks Gondwana sowie an Missständen beim Bau des vierten Museumspavillons. Er habe seine Korrektheit auch bei Gegenwind durchgehalten. "Diese Standhaftigkeit hat uns imponiert", sagte Kuderna. Plaetrich ist seit März im Ruhestand.

Ex-Bundesumweltminister Klaus Töpfer sagte in seiner Laudatio, er habe Plaetrich kennengelernt "als einen der Untadeligen, der durch nichts zu Beeinflussbaren und Unabhängigen". Plaetrich war in den 80er und 90er Jahren ein enger Mitarbeiter Töpfers, zuletzt im Bundesumweltministerium.

Plaetrich sagte, er nehme die Ente "mit großem Stolz" entgegen. Er hob den "fairen Umgang" der Medien mit dem Rechnungshof hervor. Der Rechnungshof sei "keine Geheimloge, sondern Teil des demokratischen Gemeinwesens". Er habe zwar keine Sanktionsmöglichkeiten. Doch werde die Wirkung seiner Argumente durch die Medien verstärkt.

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