Märchenfest Es war einmal eine märchenhafte Idee

St. Wendel · Seit 1995 gibt es das St. Wendeler Märchenfest. Am Wochenende vom 23. und 24. März geht es in die nächste Runde.

 Die Theatermanufaktur Dresden zeigt das Märchen von der „goldenen Gans“.

Die Theatermanufaktur Dresden zeigt das Märchen von der „goldenen Gans“.

Foto: W.H.Scholz/Theatermanufaktur Dresden

Schneewittchen, Aschenputtel und eine goldene Gans stehen am Wochenende vom 23. und 24. März im Mittelpunkt. Dann wird im Mia-Münster-Haus in St. Wendel einmal mehr ein zweitägiges Märchenfest gefeiert, zu dem die Kreisstadt zusammen mit dem Landkreis St. Wendel lädt. „Märchen sind ein altes Kulturgut, das gepflegt und bewahrt werden muss“, sagt St. Wendels Bürgermeister Peter Klär (CDU). Sie dienten gerade in einer schnelllebigen und technisierten Zeit als Anreiz, die Fantasie zu beflügeln. Dieses Mal würden hauptsächlich traditionelle Märchen der Brüder Grimm gezeigt.

Zum ersten Mal in St. Wendel zu Gast ist die Theatermanufaktur Dresden. Schauspielerin Bianka Heuser hat die Manufaktur 2007 gegründet. Dieser gehören auch ein Puppenspieler, mehrere Schauspieler, Musiker und Sänger an. Vier Vorstellungen sind mit der Theatermanufaktur geplant: am Samstag, 23. März, 14.30 Uhr, „Das singende klingende Bäumchen“ (Puppentheater für Kinder ab vier Jahren), Samstag, 16 Uhr, und Sonntag, 24. März, 14.30 Uhr, „Die kleine Meerjungfrau (Figurentheater für Zuschauer ab drei Jahren) sowie Sonntag, 16 Uhr, das Puppentheater „Die goldene Gans“ (ab drei Jahren). „Die kleine Meerjungfrau“ beruht auf einem Märchen von Hans Christian Andersen. Den Brüdern Grimm können die beiden anderen Stücke zugeordnet werden.

Stammgast hingegen ist eigentlich Märchenerzählerin Simone Wanzek-Weber von der Märchenquelle Elfen-Tau aus Erding. Seit der ersten Auflage 1995 war sie immer dabei war. Bis jetzt. Denn dieses Mal bricht sie mit der Tradition. Wie die St. Wendeler Kulturabteilung mitteilt, musste die Märchenerzählerin kurzfristig absagen. Doch Lücken im Programm wird es dennoch keine geben.

Denn es wurde noch rechtzeitig ein Ersatz gefunden. Das Märchenfest bleibt quasi in der Familie. Denn Simone Wanzek-Webers Schwester, Angelika Wanzek alias „Die Märchenfee“, springt spontan ein. Mit ihren Filzfiguren präsentiert sie am Samstag, 14.30 Uhr, und Sonntag, 16 Uhr, jeweils „Dornröschen“ (ab vier Jahren) sowie am Samstag, 16 Uhr, und Sonntag, 14.30 Uhr, jeweils „Der Froschkönig“ (ab vier Jahren).

Dass Simone Wanzek-Weber dem St. Wendeler Fest ein Vierteljahrhundert treu geblieben ist, kam nicht von ungefähr. War doch die  Märchenerzählerin an der Entstehung der Veranstaltung beteiligt. Auf SZ-Nachfrage haben die heutigen Organisatoren Axel Birkenbach, Leiter der St. Wendel Kulturabteilung, und Monika Gerhart vom Kreisjugendamt, die Anfänge recherchiert. Demnach hat Wolfgang Sprengart, der damals beim Kreisjugendamt arbeitete, Simone Wanzek-Weber bei einer Ferienaktion kennen gelernt. Durch diesen Kontakt sei es zu der Idee gekommen, einmal ein Märchenfest zu organisieren. Die damalige Kulturamtsleiterin Christel Berndt habe sich sofort für die Idee einer gemeinsamen Veranstaltung von Stadt und Landkreis begeistern können.

Und so kam es 1995 zu der Premiere. In den 24 Jahren, in denen es das Märchenfest inzwischen gibt, habe es immer Schwankungen bei den Besucherzahlen gegeben. Diese lagen zwischen 360 und 600 Gästen. „In den zurückliegenden Jahren haben sich die Besucherzahlen bei zirka 450 eingependelt“, sagt Axel Birkenbach. Die meisten Kinder, die zu den Vorstellungen kommen, seien zwischen drei und acht Jahre alt.

Teil des zweitägigen Märchenfests ist auch ein Erzählkunstabend für Jugendliche und Erwachsene am Samstag, 23. März, 20 Uhr, im Mia-Münster-Haus. „Der Märchenerzählabend hat mittlerweile ein regelrechtes Stammpublikum“, weiß Birkenbach. „Viele Besucher kommen seit Jahren regelmäßig zu der Veranstaltung. Hier hat sich die Besucherzahl auf zirka 60 eingependelt.“ Dieses Mal lautet das Motto „Weges-Glück & Schurken-Stück – Schicksalswege im Märchen“, zu dem die Märchenerzählerinnen Livia Jansen, Angelika Wanzek und Johanna Nicole Mangold in die fantastische Welt der Mythen entführen.

„Märchen sind nach wie vor im Trend, und wir hören und sehen vor Ort jedes Jahr aufs Neue, wie sich die Kinder und die Erwachsenen über die Vorstellungen der Märchenbühnen freuen“, sagt Birkenbach. Die Kinder würden die Protagonisten der Geschichten sehr gut kennen. Dies zeige auch, dass Märchen noch eindeutig zur Tradition gehören und Eltern Wert darauf legen, dass Kinder diese kennenlernen.

 Livia Jansen ist beim Märchenerzählkunstabend für Jugendliche und Erwachsene dabei.

Livia Jansen ist beim Märchenerzählkunstabend für Jugendliche und Erwachsene dabei.

Foto: Aniela Adams
 Auch die Geschichte der „kleinen Meerjungfrau“ wird von der Theatermanufaktur Dresden beim St. Wendeler Märchenfest erzählt.

Auch die Geschichte der „kleinen Meerjungfrau“ wird von der Theatermanufaktur Dresden beim St. Wendeler Märchenfest erzählt.

Foto: W.H.Scholz/Theatermanufaktur Dresden
 Mit Filzfiguren wird das Märchen von Aschenputtel erzählt.

Mit Filzfiguren wird das Märchen von Aschenputtel erzählt.

Foto: Wanzek-Weber
 Auch die Geschichte vom Froschkönig wird in St. Wendel mit Filzfiguren zu sehen sein.  Märchenerzählerin Angelika Wanzek springt mit ihren  Geschichten spontan ein.

Auch die Geschichte vom Froschkönig wird in St. Wendel mit Filzfiguren zu sehen sein. Märchenerzählerin Angelika Wanzek springt mit ihren Geschichten spontan ein.

Foto: Angelika Wanzek

Der Eintritt für eine Nachmittagsvorstellung beträgt 2,50 Euro pro Person. Tickets gibt es jeweils an der Tageskasse. Der Eintritt für die Abendveranstaltung kostet sechs Euro pro Person an der Abendkasse. Info und Kartenreservierung: Tel. (0 68 51) 8 09 19 30 oder 8 01 51 03.

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