"Es musste etwas passieren"

St. Ingbert. Christian Schöller ist nicht mehr Trainer der SGH St. Ingbert. Wie der Verein am Mittwoch bekannt gab, haben sich beide Seiten am Dienstagabend einvernehmlich getrennt

 Keine Kommandos mehr von der Seitenlinie. Christian Schöller ist ab sofort nicht mehr Trainer des Handball-Oberligisten SGH St. Ingbert. Foto: Horst Klos

Keine Kommandos mehr von der Seitenlinie. Christian Schöller ist ab sofort nicht mehr Trainer des Handball-Oberligisten SGH St. Ingbert. Foto: Horst Klos

St. Ingbert. Christian Schöller ist nicht mehr Trainer der SGH St. Ingbert. Wie der Verein am Mittwoch bekannt gab, haben sich beide Seiten am Dienstagabend einvernehmlich getrennt. Die Abteilungsleitung der SGH reagierte damit auf die aktuelle sportliche Situation der Oberliga-Handballer, die nach der enttäuschenden 25:38-Niederlage gegen Zweibrücken am vergangenen Samstag mit 6:22 Punkten auf dem vorletzten Platz der Tabelle stehen. Insbesondere der blutleere Auftritt in der zweiten Halbzeit zeigte, dass Handlungsbedarf besteht.

In der offiziellen Mitteilung heißt es: "Die Abteilungsleitung bedauert diesen Schritt, zumal Herr Schöller bisher engagiert und zuverlässig mit der Mannschaft und für den Verein gearbeitet hat. Sie sieht keine andere Möglichkeit, um insbesondere Teile der Mannschaft in die Pflicht zu nehmen."

Schöller hatte das Team im Sommer 2009 übernommen und mit ihr in allerletzter Sekunde den Klassenverbleib in der Oberliga RPS geschafft. Und weil genau der auf dem Spiel steht, entschied sich die Abteilungsleitung in Abstimmung mit Schöller, das Arbeitsverhältnis zu beenden.

"Wir hatten einen Gesprächstermin mit Christian Schöller, bei dem es um eine Weiterverpflichtung über diese Saison hinaus ging. Im Zuge dessen haben wir über die aktuelle Situation gesprochen und sind übereinstimmend zu dem Schluss gekommen, dass es zurzeit so keinen Sinn mehr hat. Auch er selbst hat persönlich keine andere Möglichkeit mehr gesehen," erklärte Klaus Weiland. Der Abteilungsleiter betonte jedoch, dass es sich nicht um eine Entlassung oder gar eine Trennung im Streit handele.

Schöller selbst sieht die Sache nüchtern: "Es war klar, dass etwas passieren musste, erst recht nach dem Spiel gegen Zweibrücken. Und da ist es nun mal die gängige Praxis, lieber einen Mann auszutauschen als sechs. Deshalb habe ich diesen Schritt eingesehen und hoffe, damit die richtige Entscheidung getroffen zu haben."

Die Trainerfunktion wird bis auf weiteres von Mannschaftskapitän Michael Deckert übernommen. Neben ihm wird Armin Weiland, Vorsitzender des Handball-Fördervereins, die Betreuung übernehmen. "Wir werden uns in der Winterpause zusammensetzen und nach einer Lösung suchen. Zumindest für den Rest dieser Saison favorisieren wir eine interne Lösung der Trainerfrage", sagte Abteilungsleiter Weiland.

Morgen spielt die SGH in Kaiserslautern um 20 Uhr gegen den TuS Dansenberg. Schöller: "Ich habe mit den Spielern gesprochen und ihnen alles Gute gewünscht. Ich hoffe, dass durch meinen Weggang der entscheidende Ruck durch die Mannschaft geht." "Auch Herr Schöller selbst hat keine andere Möglichkeit mehr gesehen."

Abteilungsleiter Klaus Weiland zur Trennung

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