"Es ist schön, Kollegen helfen zu können"

Spiesen-Elversberg/St. Wendel. Menschen mit Behinderung vertreten seit zehn Jahren im WZB, dem von der Lebenshilfe getragenen Werkstattzentrum für behinderte Menschen, die Interessen ihrer rund 970 Kollegen

 Im Werkstattrat engagiert sich zum Beispiel dessen Vorsitzender Jürgen Thewes (Mitte). Foto: WZB

Im Werkstattrat engagiert sich zum Beispiel dessen Vorsitzender Jürgen Thewes (Mitte). Foto: WZB

Spiesen-Elversberg/St. Wendel. Menschen mit Behinderung vertreten seit zehn Jahren im WZB, dem von der Lebenshilfe getragenen Werkstattzentrum für behinderte Menschen, die Interessen ihrer rund 970 Kollegen. "Der Werkstattrat wurde vor zehn Jahren auf der Grundlage der Werkstätten-Mitwirkungsverordnung ins Leben gerufen und hat seither zu einer weiteren Verbesserung der gegenseitigen Wertschätzung geführt", unterstreicht Bernhard Müller, einer der beiden WZB-Geschäftsführer. "Es ist schön, wenn man Kollegen helfen kann", schildert Jürgen Thewes, der Vorsitzende des Werkstattrates, seine Erfahrungen. Um allen Werkstattbeschäftigten Gelegenheit zu geben, über ihre Probleme zu sprechen, steht in jedem Werk ein Kummerkasten. Auch die Sitzungen des Werkstattrates finden wechselnd in den einzelnen Werken statt. Bei der Aufstellung der Listen hat man darauf geachtet, dass möglichst alle Werke vertreten sind."Zu den Themen Essen und Busverbindungen haben wir die meisten Anfragen, doch auch die Sicherheit am Arbeitsplatz beschäftigt die Kollegen", informiert Thewes. So regte der Werkstattrat im WZB die Gründung des Ausschusses Catering an, von dem laut Thewes jetzt letztendlich alle profitieren. "Der Ausschuss hat beispielsweise eine saarländische Woche in der Kantine vorgeschlagen oder erreicht, dass während der Fußball-Europameisterschaft der Damen internationale Spezialitäten aus den Teilnehmerländern zubereitet werden", gewährt der Vorsitzende des Werkstattrates einen Einblick in seine Arbeit.

Bei Themen wie zum Beispiel der Raucherregelung oder der Organisation von Sport- und Sommerfesten arbeitet der Werkstattrat eng mit dem Betriebsrat und dem Elternbeirat zusammen. Wenn Werkstattbeschäftigten mit persönlichen Problemen zu ihm kämen, vermittle er sie meist an den Sozialen Dienst weiter.

Als Schriftführer bringt sich Thewes in die Bundesvereinigung der Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstatträte mit ein, in dem sich der Saarländer Jörg Denne als stellvertretender Bundesvorsitzender engagiert. "Durch die Arbeit der Werkstatträte auf Bundes- und Landesebene wurden die Interessen behinderter Menschen noch stärker in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt", schildert Müller. Werkstattübergreifend hätten sich gehandicapte Menschen in Gesprächen mit den Kostenträgern gegen Kürzungen der Tagessätze ausgesprochen.

In der Berufsbildung habe man eine Art Ausbildungszertifikat durchgesetzt, in dem erworbene Fähigkeiten behinderter Menschen wie etwa der Umgang mit einer Motorsäge dokumentiert sind.

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