Erwachsene können bei der VHS Lesen und Schreiben lernen

Saarbrücken. Über sieben Millionen Analphabeten gibt es laut einer Studie der Universität Hamburg in Deutschland. Sie belegt, dass 14,5 Prozent der erwerbsfähigen Bevölkerung, das sind 7,5 Millionen Menschen in Deutschland, sogenannte funktionale Analphabeten sind und trotz erfolgtem Schulbesuch kaum lesen und schreiben können

 Am Anfang geht es meist nur sehr langsam voran, und auch die Hemmschwelle ist groß. Doch selbst im Erwachsenenalter lässt sich das Lesen noch in speziellen Kursen erlernen. Foto: Kai Remmers/dpa

Am Anfang geht es meist nur sehr langsam voran, und auch die Hemmschwelle ist groß. Doch selbst im Erwachsenenalter lässt sich das Lesen noch in speziellen Kursen erlernen. Foto: Kai Remmers/dpa

Saarbrücken. Über sieben Millionen Analphabeten gibt es laut einer Studie der Universität Hamburg in Deutschland. Sie belegt, dass 14,5 Prozent der erwerbsfähigen Bevölkerung, das sind 7,5 Millionen Menschen in Deutschland, sogenannte funktionale Analphabeten sind und trotz erfolgtem Schulbesuch kaum lesen und schreiben können. Der Regionalverband startet daher an der Volkshochschule (VHS) des Regionalverbandes Saarbrücken ab Montag, 6. Februar, Kurse, in denen man das Lesen und Schreiben von Grund auf erlernen kann. "Die Mehrheit der funktionalen Analphabeten hat eine problembeladene Lerngeschichte hinter sich. Bei den meisten wurden die Probleme beim Lesen und Schreiben in der Schulzeit nicht hinreichend beachtet oder therapiert. Die Jobsuche scheitert dann oft schon an der schriftlichen Bewerbung. Viele Tätigkeiten verlangen heute die Fähigkeit mit schriftlichen Texten umzugehen, wie zum Beispiel E-Mails lesen und schreiben am PC wird als selbstverständlich vorausgesetzt. Da bleiben für Betroffene viele Türen verschlossen, sagt Regionalverbandsdirektor Peter Gillo. Angeboten werde Kurse für "Lernanfänger", die wenig Buchstaben kennen, Kurse für Teilnehmer, die zwar einzelne Sätze lesen, aber keine zusammenhängenden Texte schreiben könnten und Kurse für Menschen mit ausgeprägten Rechtschreibschwierigkeiten. Das Ziel der Lese-Schreib-Kurse sei es, sagt Gillo, durch eine verbesserte Fähigkeit im Schreiben und Lesen den Teilnehmern eine aktive Teilhabe in der Gesellschaft und den Wiedereintritt ins Arbeitsleben zu ermöglichen. Das solle den Betroffenen, die in den meisten Fällen von Hartz-IV leben, wieder eine Chance geben. redUm für Betroffene die Anonymität zu gewährleisten, hat die VHS in der Bahnhofstraße 47-49 ein eigenes Zentrum für Lesen und Schreiben eingerichtet. Vor Beginn eines Kurses findet dort ein Beratungsgespräch statt, das den Betroffenen den ersten Schritt, sich für einen Kurs anzumelden, erleichtern soll. Termin bei Mechtild Müller-Benecke, Tel. (06 81) 5 06 43 38. Beratungszeit ist Montag und Mittwoch von 13-15 Uhr und Donnerstag von 10-13 Uhr, Bahnhofstr. 47-49 , 4. Etage.

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