Erster Nachwuchs bei den Büffeln

Püttlingen · Zum ersten Mal hat die kleine Wasserbüffel-Herde am Köllerbach Nachwuchs bekommen. Das weibliche Kälbchen ist damit auch der erste Wasserbüffel, der ein original Püttlinger ist. Am Montag geboren, ist das Kälbchen noch etwas wackelig auf den Beinen, trinkt aber schon fleißig.

 Ganz alleine hat Wasserbüffel-Dame Paula am Montag ihr Kälbchen zur Welt gebracht. Gestern sind die beiden „Köllertal-Büffel“ für unseren Fotografen kurz aus dem Wald gekommen. Foto: Jenal

Ganz alleine hat Wasserbüffel-Dame Paula am Montag ihr Kälbchen zur Welt gebracht. Gestern sind die beiden „Köllertal-Büffel“ für unseren Fotografen kurz aus dem Wald gekommen. Foto: Jenal

Foto: Jenal

Es ist ein Mädchen! Mutter und Kind sind wohlauf: Große Freude herrscht bei den Köllertaler Artenschützern über den ersten im Köllertal geborenen Wasserbüffel. Die im Mai als Landschaftspfleger in der Köllertalaue zwischen Püttlingen und Köllerbach angesiedelten Büffel haben schon Nachwuchs bekommen - und das unerwartet: Büffelkuh Paula muss schon trächtig gewesen sein, als sie für die kleine Herde angeschafft wurde.

Projektleiter Günter von dem Broch schildert: "Ich habe gemerkt, dass sich eine Kuh von der Herde abgesondert hatte und der Rest der Herde sehr aufgeregt war." Zusammen mit Werner Telke, der ebenfalls das Büffelprojekt ständig betreut, machte er sich dann auf die Suche nach der Büffelkuh, die sie schließlich im angrenzenden Wald mit einem neugeborenen weiblichen Büffelkalb fanden.

Mittlerweile steht der Nachwuchs, der vermutlich am Montag zur Welt kam, bereits auf wackligen Beinen und hat auch schon von der hochwertigen Muttermilch gesaugt. Die Geburt scheint also problemlos überstanden zu sein. Wasserbüffel-Kälbchen haben übrigens die Angewohnheit, zwischen den Beinen hindurch von hinten an die "Zapfsäule" ihrer Mutter anzudocken und saugen ganz lässig auch im Gehen. Noch hat das Büffel-Kälbchen keinen Namen, zur "Taufe" gibt's vielleicht noch mal ein kleines Fest.

Das Büffelprojekt scheint sich jedenfalls erfolgreich zu entwickeln. Die drei weiblichen Büffel und der Büffelbulle sind sehr widerstandsfähig und haben keinerlei Probleme mit dem feuchten Untergrund entlang des Kehlbaches. Sie fressen auch gerne derbere und dornige Pflanzen wie Brennnesseln, Brombeeren und sogar Schwarz- und Weißdorntriebe. Sie halten somit die Flächen frei, die ansonsten verbuschen würden und schaffen damit Lebensraum für seltene Arten.

So hat in dem durch die Büffel umgestalteten Feuchtbiotop entlang des ehemaligen Bahndamms erstmals ein Teichhuhn gebrütet und seine Jungen aufgezogen. Für Rauchschwalben, die gerne in Ställen brüten, werden jetzt Nisthilfen im Büffelstall angebracht, und in Kürze trifft man sich mit Vertretern des Energieversorgers Energis, um auch die Nisthilfen für Störche noch in diesem Herbst aufzustellen. So soll dieser Landschaftsteil der Köllertalaue langfristig wieder artenreicher und biologisch vielfältiger werden, um das Beweidungsprojekt dann auf weitere Landschaftsteile im Köllertal auszudehnen.

Platz für Wildpferde

Sehr erfreut über den Büffel-Zuwachs zeigte sich gestern auch Bürgermeister Martin Speicher. Die Büffel hätten das ohnehin schon beliebte Naherholungsgebiet zum richtigen Anziehungspunkt gemacht. Auch sollen die Büffel Gesellschaft durch Wildpferde bekommen. Noch nicht ganz spruchreif, aber ebenfalls möglich, ist zudem die Ansiedlung von Heckrindern. Diese Rinderart wird ebenfalls gerne bei Beweidungsprojekten eingesetzt und hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem 1627 ausgestorbenen Auerochsen.

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