Niederbexbach. Am Sonntagmorgen kam die Niederbexbacher Pfarrerin Bärbel Ganster-Johnson nicht mehr aus dem Staunen heraus: Vor ihrer Pfarrhaustür, direkt gegenüber der Jakobuskirche, stand "unser erster Jakobspilger". Natürlich wurde er sofort zum Frühstück eingeladen. Margret Frey, Vorsitzende des Presbyteriums, begrüßte ihn ganz herzlich und lud den Pilger Hans Benz auch gleich zum Gottesdienst ein. Niederbexbach wird in diesem Frühjahr Teil des weltberühmten Jakobspilgerweges. Der Ort wird mit seiner Kirche, die auf 700 Jahren alten Fundamenten ruht, in das Muschelband aufgenommen. Zur Erhaltung des in manchen Teilen beschädigten Gotteshauses wurde im vergangenen Herbst ein Förderverein im Ort gegründet, dem bisher weit über 100 Personen beigetreten sind. Unter den Mitgliedern sind auch viele Katholiken, die die Jakobuskirche ebenfalls zum Gottesdienst und kirchlichen Feiern benutzen.Der erste Jakobspilger ist ein weitgereister Mann. Der 60-jährige Benz ist trotz schlechten Wetters mit dem Fahrrad seit Monaten unterwegs: von Bremen über Thüringen nach Marburg in unsere Region. Von Niederbexbach hat er über andere Pilger erfahren: "Die waren aber noch nicht hier". Seine näheren Ziele sind Blieskastel und das Kloster Hornbach. Dann geht es mit dem Fahrrad nach Lothringen durch Frankreich in Richtung Spanien mit dem Endpunkt Santiago de Compostella. Auch am Montag war der erste Jakobspilger noch Gesprächsthema im Dorf. Wie sagte Pfarrerin Ganster-Johnson: "Hans Benz, 60 Jahre, erster Pilger, schön, oder?" jkn