Erste Töne bei geschlossenem Vorhang

St. Ingbert. "Wieder ein kleines Jubiläum für uns alle", bemerkte Markus Wiesmeier bei der Begrüßung der Konzertgäste am Samstagabend in der Stadthalle. Beim traditionellen Neujahrskonzert der Bergkapelle St. Ingbert konnte deren Vorsitzender die Freunde von Oper, Operette und Musical bereits zum zehnten Mal im Rahmen dieser Veranstaltung willkommen heißen. Im gut besuchten St

St. Ingbert. "Wieder ein kleines Jubiläum für uns alle", bemerkte Markus Wiesmeier bei der Begrüßung der Konzertgäste am Samstagabend in der Stadthalle. Beim traditionellen Neujahrskonzert der Bergkapelle St. Ingbert konnte deren Vorsitzender die Freunde von Oper, Operette und Musical bereits zum zehnten Mal im Rahmen dieser Veranstaltung willkommen heißen. Im gut besuchten St. Ingberter Kulturtempel setzte die Bergkapelle jedoch nicht einfach nur auf ein musikalisches Programm. Humorvolle Begleiterscheinungen sorgten ebenfalls für Kurzweil: ob die regelmäßig wechselnde Bekleidung von Dirigent Matthias Weißenauer, die Moderation mit Humor und Hintergrund durch Klaus Buck oder Auftritte mit Bezug zum Stück. Gleich zu Beginn, beim "Einzug der Gäste auf der Wartburg" aus Wagners Tannhäuser, trompetete Vorsitzender Wiesmeier zunächst auf der Vorderbühne bei geschlossenem Vorhang, ehe dieser aufging und die Trompeter der Kapelle seine Töne erwiderten. Alsbald füllte sich die Bühne mit den Musikern. Wenige Minuten später erntete man dafür die ersten Bravo-Rufe des Abends.

Die weltweit am meisten inszenierte Oper, Mozarts Zauberflöte, stand gleich drei Mal auf dem Programm. Die Sopranistinnen Almut Hellwig, Sofia So-Young Lee und die beiden Tenöre Vincenzo Di Rosa und Manfred Rammel sorgten für die entsprechende Opernatmosphäre bei diesem Konzert. Insbesondere begeisterte Sofia So-Young Lee mit der wohl populärsten Gesangspassage der Opernwelt bei "Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen" und eroberte so schnell die Herzen der Konzertbesucher.

Klassischer Walzer

Walzer-Feeling dann bei "An der schönen blauen Donau" von Johann Strauß. Die heimliche österreichische Nationalhymne vermittelte dabei eine Stimmung wie in einem großen Ballsaal. Almut Hellwig gestand gesanglich das Denken Sissis: "Ich gehör' nur mir". Die Kunze-Komposition nach einem Arrangement von Matthias Weißenauer sorgte genau wie "Mary Poppins" als Medley für Begeisterung. Letzteres wurde gar durch zwei Frauen mit Regenschirmen tanzend choreografisch untermalt, die später Glücksschweinchen im Publikum verteilten.

Für ein Aha-Erlebnis, garniert mit leichtem Raunen im Saal, sorgten einige Musikerinnen, die bei "My Fair Lady" in Abendkleidern und auffälligen Hüten durch die Reihen gingen und dann auf der Bühne musizierten. Dann ein Geständnis von zwei Herren: "Ob blond, ob braun, ich liebe alle Fraun", sangen Manfred Rammel und Vincenzo die Rosa bei "Die ganze Welt ist himmelblau" von Robert Stolz. Jasmin Charouf jonglierte teilweise einhändig und stellenweise rückwärts gehend bei "Furioso Polka". Irgendwie passte diese Einlage zum Stück von Johann Strauß. Mit Zugaben, darunter "Schenkt man sich Rosen in Tirol" und dem Radetzky-Marsch, der zum Neujahrskonzert einfach dazu gehört, endete das mehr als zweistündige Konzert.

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