Erste Gehversuche in der Arbeitswelt

Wellesweiler. Drei Wochen lang besuchten 83 Achtklässler des Hauptschulzweiges beziehungsweise Neuntklässler des mittleren Bildungsganges eine Vielzahl von Praktikumsbetrieben in Neunkirchen und Umgebung. Jetzt fassten sie ihre Erfahrungen in einer Praktikumsausstellung zusammen

 Ihre vielfältigen Erfahrungen an den einzelnen Praktikumsstellen haben die Jugendlichen auf Plakatwänden festgehalten. Foto: Schule

Ihre vielfältigen Erfahrungen an den einzelnen Praktikumsstellen haben die Jugendlichen auf Plakatwänden festgehalten. Foto: Schule

Wellesweiler. Drei Wochen lang besuchten 83 Achtklässler des Hauptschulzweiges beziehungsweise Neuntklässler des mittleren Bildungsganges eine Vielzahl von Praktikumsbetrieben in Neunkirchen und Umgebung. Jetzt fassten sie ihre Erfahrungen in einer Praktikumsausstellung zusammen."Über den Tellerrand hinwegschauen, in das Arbeitsleben hineinschnuppern und eventuell auch schon mal die ersten Grundlagen für einen späteren Ausbildungsplatz schaffen" - so beschreibt der zuständige Praktikumskoordinator Jan Grüntjes von der Alex-Deutsch-Schule die engeren Ziele der Maßnahme, die schon bei ihrer Erstauflage vor 35 Jahren großen Anklang bei den Jugendlichen fand. Und auch heute noch Lust aufs Arbeiten weckt, wie das Ergebnis einer Umfrage unter den teilnehmenden Jugendlichen zeigt. "Ein überaus deutliches Indiz, wie ernst und doch behutsam die Einführung junger Menschen in die Arbeitswelt von den Verantwortlichen der großen und kleinen Betriebe vorgenommen wird", interpretieren mit Ursula Müller, Christine Rings, Barbara Fiedler und Dagmar Andres die vier Klassenlehrerinnen die überwiegend positiven Rückmeldungen ihrer Schützlinge. Der Einsatz der Jungen und Mädchen erfolgte unter anderem in Geschäfte und Dienstleistungsunternehmen aller Art, Grundschule und Kindergarten oder in Autohäusern. Die Erfahrungen der ersten Tage waren fast überall gleich. "Am Anfang taten Füße und Beine ziemlich weh, aber das legte sich schon bald", berichtete die 15-jährige Lisa Hau. Gemeinsam mit vier weiteren Schulkameradinnen hatte sie eine Stelle im Kaufhof Neunkirchen gefunden. Bewerben mussten sich für das Betriebspraktikum übrigens alle Jugendlichen selbst. "Dadurch wird ihnen rechtzeitig die Scheu vor den Formalitäten und Vorstellungsritualen genommen", erläuterte der Schulbeauftragte Jan Grüntjes. Und noch einen wünschenswerten Begleiteffekt glauben die Lehrer erkannt zu haben. Nämlich die rechtzeitige Erkenntnis unter den Jugendlichen, dass gerade heute in einer schwierigen Arbeitsmarktsituation ohne entsprechenden Fleiß und guten Schulabschluss der Zugang in den Wunschberuf schwerfallen wird.

Schulleiter Arno Schley dankte allen Firmen und Betrieben für ihre Bereitschaft, den Schülern erste Gehversuche in der Welt der Berufe ermöglicht zu haben. Die Feier mit Redebeiträgen einzelner Praktikanten wurde musikalisch umrahmt durch die Karaoke-AG der Schule. red

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