Erste Demonstration gegen atomares Endlager in Großregion

Nancy. An diesem Samstag findet die erste Demonstration gegen die geplante Endlagerung von schwach aktiven, aber langlebigen nuklearen Abfällen in der Großregion statt. Zu der Aktion "Kein Atommüll unter unseren Dörfern" hat die Organisation "Sortir du nucléaire" (zu deutsch: Raus aus der Kernkraft) um 14 Uhr in dem Ort Grand im Vogesen-Département aufgerufen

Nancy. An diesem Samstag findet die erste Demonstration gegen die geplante Endlagerung von schwach aktiven, aber langlebigen nuklearen Abfällen in der Großregion statt. Zu der Aktion "Kein Atommüll unter unseren Dörfern" hat die Organisation "Sortir du nucléaire" (zu deutsch: Raus aus der Kernkraft) um 14 Uhr in dem Ort Grand im Vogesen-Département aufgerufen. Die 450-Einwohner-Gemeinde, die durch ihr römisches Amphitheater Bekanntheit über Frankreichs Grenzen hinaus erlangt hat, liegt wenige Kilometer westlich von Neufchâteau, nicht weit von dem Dorf Bure, wo man zur Zeit das Atom-Labor für die Endlagerung hoch aktiver, hitzeentwickelnder Atomabfälle vorbereitet. Im Juli hatte sich der Gemeinderat in einer denkbar knappen Entscheidung (sieben Stimmen dafür, sechs dagegen und zwei Enthaltungen) für die Bewerbung um dieses Endlager ausgesprochen. Der Bürgermeister verspricht sich, wie die Metzer Zeitung "Républicain Lorrain" berichtet, von der Ansiedlung des Atommüll-Endlagers eine hohe zweistellige Millionensumme sowie die Schaffung von 100 Arbeitsplätzen.Am Freitag befasste sich auch der Umweltausschuss des Landtags mit dem Endlager. Dabei zeigte sich die SPD enttäuscht, so der Ausschussvorsitzende Peter Gillo, dass bisher alle Gespräche mit der französischen Seite ergebnislos geblieben seien. Gillo: "Verwunderlich ist schon, dass sich der saarländische Ministerpräsident Peter Müller der Sache noch nicht angenommen hat." Eigentlich müssten grenzüberschreitende Angelegenheiten von dieser Bedeutung für das Saarland Chefsache sein. Da Müller bislang seine angeblich guten Kontakte nach Frankreich immer betont habe, sei es schon mehr als überraschend, dass er zu diesem Entscheidungsprozess über ein atomares Endlager in unserer Grenznähe schweige, so Gillo. Die Landesregierung müsse alle Hebel in Bewegung setzen, um diese Anlage zu verhindern. gf

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