Erst als der Trainer droht, drehen die Mädels auf

Lebach · Volleyball-Regionalligist TV Lebach sah am Sonntag im Heimspiel gegen Schlusslicht Steinwenden schon wie der klare Verlierer aus. Trotz eines 0:2-Rückstands behielten die Betz-Mädels die Nerven und landeten doch noch einen knappen Sieg.

 Erleichterung nach einem harten Stück Arbeit: Die Spielerinnen des TV Lebach feiern mit ihren Fans den 3:2-Sieg gegen Steinwenden. Foto: rup

Erleichterung nach einem harten Stück Arbeit: Die Spielerinnen des TV Lebach feiern mit ihren Fans den 3:2-Sieg gegen Steinwenden. Foto: rup

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Quälende 110 Minuten lang zitterten rund 90 Zuschauer am vergangenen Sonntag in der Großsporthalle Lebach mit, kauten Fingernägel und rauften sich die Haare. Solange bis die Regionalliga-Volleyballerinnen des TV Lebach endlich den erlösenden Matchball verwandelt hatten. Mit 0:2 Sätzen lagen die Gastgeberinnen gegen den SV Steinwenden nach desolater Leistung bereits hinten, alles deutete auf eine Niederlage hin. Aber vor den Fans patzen, glatt in drei Sätzen und dann noch gegen das Schlusslicht? Das wollten die Theelstädterinnen dem Publikum und ihrem völlig entnervten Trainer dann doch nicht antun. Nach einer Standpauke von Philipp Betz ging ein Ruck durch das Team. Mit großer Moral kämpfte sich der Tabellenfünfte ins Spiel zurück, glich nach Sätzen aus und landete doch noch einen hart erkämpften Fünf-Satz-Sieg (12:25, 19:25, 25:19, 25:16, 15:11). "Zum Glück dröhnte nach dem zweiten Satz Musik aus den Boxen. Ich glaube, ich bin etwas laut geworden", meinte Betz rückblickend. Doch seine Strafpredigt mit Sätzen wie "wartet nur, wenn ihr am Montag ins Training kommt", zeigte Wirkung. Von da an spielte der TVL wie ausgewechselt.

In den ersten zwei Sätzen klappte dagegen gar nichts: Keine Annahme, kaum brauchbare Pässe ans Netz, kein Block. "Da habe ich kurz an den Fähigkeiten meiner Spielerinnen gezweifelt. Aber ich wusste ja, dass sie es besser können", kommentierte Betz den verpatzten Start. Als seine Mannschaft nach elf Minuten mit 4:12 hinten lag, hatte er schon zwei Auszeiten "verbraten". "Ich habe auch vier Mal gewechselt, aber es brachte keine Besserung", seufzte er. Auf mickerige zwölf Punkte kam sein Team im ersten Durchgang. Im zweiten Satz waren es immerhin 19 Zähler.

Merklich wachgerüttelt von den deutlichen Worten des Teamchefs gingen die Gastgeberinnen im dritten und im vierten Durchgang mit mehr Biss zur Sache. Die Annahme-Spezialistinnen Nathalie Dier, Julia Hoffmann und Alica Zimmer entschärften die gegnerischen Angaben reihenweise. Endlich kamen dann auch die Pässe ans Netz, wo Zimmer und Anna Wilhelm die Bälle in Punkte ummünzten. Linda Kutsch wählte einen anderen Weg. "Linda hat mit Blocks Punkt um Punkt gemacht - toll", schwärmte Betz. Der TVL holte sich die Sätze drei und vier klar und erkämpfte sich den Tiebreak, den er souverän gewann. "Wir haben ein schwaches Spiel nach hohem Rückstand doch noch gedreht. Das ist ein Beweis für die gute Moral im Team", resümierte Betz und sah bei aller Kritik auch Positives.

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