Kriminalität Erneut Groß-Einbruch in saarländische Klinik

Saarbrücken · Unbekannte entwenden in Lebach Geräte im Wert von 200 000 Euro. Es ist der dritte Fall binnen weniger Wochen.

 Nach Diebstählen mehrerer Geräte aus dem Diakonie-Klinikum in Neunkirchen und dem Kreiskrankenhaus St. Ingbert im August schlugen die Täter am Wochenende im Caritas-Krankenhaus Lebach zu.

Nach Diebstählen mehrerer Geräte aus dem Diakonie-Klinikum in Neunkirchen und dem Kreiskrankenhaus St. Ingbert im August schlugen die Täter am Wochenende im Caritas-Krankenhaus Lebach zu.

Foto: dpa/Silas Stein

Die Serie von Diebstählen teurer medizinischer Geräte aus Krankenhäusern hat auf das Saarland übergegriffen. Die Täter haben es insbesondere auf Endoskopie-Geräte abgesehen, die etwa für Magenspiegelungen verwendet werden. Diese Geräte sind so klein, dass sie in einem Rucksack oder in einer Tasche verstaut werden können. Bundesweit gehen die Ermittler von 40 Fällen aus, das Bundeskriminalamt ist eingeschaltet.

Nach Diebstählen mehrerer Geräte aus dem Diakonie-Klinikum in Neunkirchen und dem Kreiskrankenhaus St. Ingbert im August schlugen die Täter am Wochenende im Caritas-Krankenhaus Lebach zu. Dort ließen sie acht Geräte im Wert von über 200 000 Euro mitgehen, wie die Polizei berichtete. „Das ist ein großes Problem, weil der wirtschaftliche Schaden immens ist“, sagte der Geschäftsführer der Saarländischen Krankenhausgesellschaft (SKG), Thomas Jakobs, der SZ.

In den betroffenen Häusern herrsche große Unsicherheit. Die Krankenhausträger wollen in dieser Woche bei einer Vorstandssitzung der SKG über Konsequenzen beraten. Die Ratlosigkeit ist auch deshalb groß, weil die Vorsichtsmaßnahmen zumindest zum Teil gar nicht greifen: Nach der Tat in Neunkirchen waren im Kreiskrankenhaus St. Ing­bert die Türen der Räume, in denen die teuren Medizingeräte verschlossen werden, mit neuen Schlössern ausgestattet worden – das brachte nichts. Die saarländische Polizei will die Kliniken nun stärker beraten, wie sie solche Taten besser verhindern können.

Die Ermittler des Dezernats für Eigentumskriminalität halten einen Zusammenhang der Einbrüche in Lebach, Neunkirchen und St. Ingbert mit ähnlichen Taten in Mainz, Landstuhl, Baumholder, Bitburg, Bad Dürkheim und Remagen für „sehr wahrscheinlich“. Hinzu kommt ein Tatversuch in Idar-Oberstein. In Mainz hatten die Täter Mitte August 24 Endoskopie-Geräte mit einem Gesamtwert von mehr als einer Million Euro aus der Universitätsklinik gestohlen.

Eine heiße Spur haben die Ermittler noch nicht. Das Landeskriminalamt in Mainz hatte im August jedoch „Hinweise auf südamerikanische Tätergruppen“, die das Diebesgut in diese Länder verteilten.

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