Erlebnisaufzug für den Schlossberg

Homburg · Die Stadt Homburg plant für den Hausberg ein umfangreiches Tourismuskonzept mit Aussichtsplattformen, Baumwipfelpfad und Besucherzentrum an den Höhlen. Zunächst wird das Ganze auf seine Machbarkeit geprüft.

Die Stadt Homburg arbeitet an einem Tourismuskonzept für die Zukunft. Unter dem Motto "Eine Idee für das Jahr 2025" stellten Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind, Kulturbeigeordneter Raimund Konrad und der Leiter des städtischen Hochbauamtes, Roland Ecker, in dieser Woche Pläne für den Schlossberg vor. Dabei geht es vor allem um den sogenannten Erlebnisaufzug, über den seit Wochen - ohne dass Näheres bekannt wäre - in der Innenstadt schon kräftig spekuliert wird. Details wurden genannt, zum Beispiel dass die Stadt von Kosten zwischen fünf und sechs Millionen Euro ausgeht. Man rechnet aber fest damit, dass 70 Prozent der Kosten mit EU-Geldern gedeckt werden können. Aus dem Wirtschaftsministerium in Saarbrücken gebe es jedenfalls positive Signale.

Wobei der OB gleich zu Beginn deutlich machte, dass das Projekt zunächst noch eingehend geprüft werden muss - auch was die Folgekosten betrifft. Ein Kölner Unternehmen habe man beauftragt, eine Machbarkeitsstudie zu erstellen. Erst dann werde man entscheiden, ob das Projekt umsetzbar ist - oder vielleicht nur in Teilen. Schneidewind zu der in jüngster Zeit aufkommenden Kritik an den Schlossberg-Plänen: "Natürlich müssen wir unseren Alltagspflichten nachkommen. Wir arbeiten an Lösungen für die Grundschule in Einöd oder an der Sauberkeit in der Innenstadt und des Schlossberges. Trotz Haushaltskonsolidierung müssen die Kommunen aber auch an die Zukunft denken und diese gestalten. Und dieses Tourismuskonzept ist eine Infrastrukturmaßnahme für die Zukunft." Seiner Meinung nach würden nicht nur Gastronomie und Gewerbe in der Innenstadt, sondern auch die Stadtteile davon profitieren, wenn mehr Leute nach Homburg kommen. "Fachleute im Land prognostizieren deutlich mehr Besucher, sogar aus dem Rhein-Main-Gebiet", sagte der OB.

Schneidewind sieht das städtische Konzept losgelöst von den Plänen eines Investors, das Schlossberg-Hotel zu kaufen und in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Noch sei der Kaufvertrag nicht unterschrieben, und Schneidewind ist sich sicher, dass beides zusammen - Schlossberg-Konzert und Hotel - eine Erfolgsgeschichte werden könne. "Aber unsere Pläne sind losgelöst von dem, was mit dem Hotel geschieht - oder nicht", so der Oberbürgermeister. Mit den Plänen sieht er eine große Chance, einen barrierefreien Zugang zum Schlossberg zu schaffen - auch zu den Höhlen, die er aus dem Tiefschlaf erwecken möchte. Hier sind die Besucherzahlen von einstmals 60 000 auf 20 000 zurückgegangen. Das soll sich durch die neue Attraktivität zum Positiven wenden, auch durch eine demnächst installierte Videoanlage, die dann künftig Höhlenbesuche ohne Führungen erlauben soll. Zudem will man die zweite Ebene der Höhlen für Besucher wieder zugänglich machen. Raimund Konrad versprach darüber hinaus, dass das Rundherum der Festungsanlagen auf dem Schlossberg für Besucher attraktiver gestaltet werden soll.

Roland Ecker stellte anschließend die Pläne detailliert vor. So sollen künftig zwei Aufzüge, die gleich hoch sind (je 30 Meter), die Besucher auf zwei Plateaus befördern. Ausgangspunkt ist am Fuße des Hausberges in der Fruchthallstraße. Von der jeweiligen Aufzugsetage führen jeweils 40 Meter lange Stege die Fußgänger zu den Plateaus. Der Steg zum Plateau vor dem Höhleneingang dient gleichzeitig als Baumwipfelpfad. Auf dieser Etage wird der Eingangsbereich zu den Höhlen komplett neu gestaltet, samt Besucherzentrum. Der zweite Aufzug führt dann hoch zum höchsten Punkt des Schlossberges. Am Ausgang des Aufzuges hat man eine 360-Grad-Rundumsicht über die gesamte Region. Diese Aussichtsplattform ist komplett verglast. Der Steg von hier führt direkt zur Schlossberghöhenstraße - dort, wo sich heute das Gipfelkreuz befindet. Dieser Bereich ist verbunden mit dem Premiumwanderweg. Wer möchte, muss übrigens nicht mit dem Aufzug fahren, er kann auch die Treppenanlagen der beiden Aufzugstürme benutzen. So jedenfalls die Planungen der Stadt.

Die spannende Frage ist natürlich: Wann können die Arbeiten für das Projekt beginnen? Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind geht frühestens von 2019 aus - immer vorausgesetzt, dass die Finanzierbarkeit realistisch ist.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort