Erinnerung an Merzigs Wohltäter

Merzig · In drei Sprachen sind die wichtigsten Daten von Wilhelm Tell von Fellenberg eingraviert. Auch trägt die Stele für den Mann, der Merzig das erste Krankenhaus schenkte, die Unterschrift des Wohltäters.

 Freigabe der Stele für Wilhelm Tell von Fellenberg: Traudl Brenner (v. l.), Manfred Klein, Frank Jakobs, Alfons Lauer, Renate Dittgen, Prinzessin Dr. Milicent zu Solms-Hohensolms-Lich und Kurt Bohr. Fotos: Rolf Ruppenthal

Freigabe der Stele für Wilhelm Tell von Fellenberg: Traudl Brenner (v. l.), Manfred Klein, Frank Jakobs, Alfons Lauer, Renate Dittgen, Prinzessin Dr. Milicent zu Solms-Hohensolms-Lich und Kurt Bohr. Fotos: Rolf Ruppenthal

 OB Alfons Lauer und Herausgeber Kurt Bohr präsentieren das Buch.

OB Alfons Lauer und Herausgeber Kurt Bohr präsentieren das Buch.

Corten- und Edelstahl hat Vera Schmitt-Brandenburger für die Stele am Seffersbach vor dem Eingang der Trierer Straße ausgesucht. Ihre Arbeit erinnert an den Mann, der ein Wohltäter für die Merziger war: Wilhelm Tell von Fellenberg. "Wir haben den Bereich gewählt, da er sehr belebt ist und viele Menschen der bedeutendsten Persönlichkeit der Merziger Stadtgeschichte nahe kommen sollen", begründete Oberbürgermeister Alfons Lauer die Wahl des Ortes. "Im Garten von Schloss Fellenberg gibt es genügend Kunstwerke. Da wäre sie untergegangen."

Die Finanzierung haben sich die Stadt und die Sparkasse Merzig-Wadern geteilt, verriet der Verwaltungschef bei der Enthüllung des Denkmals, das der Vorstellung des Buches über Fellenberg folgte (wir berichteten). "Es ist uns eine Freude, bei Stele und Buch helfen zu können", betonte Vorstandsvorsitzender Frank Jakobs.

Sieben Autoren haben sich dem gebürtigen Schweizer genähert, der sein Leben und Engagement in den Dienst der Menschen stellte - als Agrarreformer, Gründer einer Wiesenbauschule und nicht zuletzt als Stifter des ersten Merziger Krankenhauses. Das Werk, rund 190 Seiten stark, nannte der OB eine Pflichtlektüre für alle Merziger. "Wo stünde Merzig, wenn es Fellenberg nicht gegeben hätte", ist die Frage, der er in dem Buch nachgeht. Von Fellenberg hat nach Ansicht von Lauer neben seinem sozialen Wirken in seiner Zeit wesentliche Impulse für die industrielle Entwicklung der Stadt gesetzt und damit die wirtschaftliche Entwicklung und das Erscheinungsbild der heutigen Mittelstadt mit geprägt. Derweil setzt sich etwa SZ-Mitarbeiterin Traudl Brenner auf die Spuren der beiden wichtigsten Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts im Merziger Raum: Fellenberg und Eugen von Boch, der aus den Fabriken ein Weltunternehmen schuf. Schloss Fellenberg und wichtigen Lebensstationen von Fellenberg widmet sich Dr. Ingrid Jakobs, Leiterin des Museums Schloss Fellenberg. Weitere Autoren sind Herausgeber Kurt Bohr, Prof. Peter Winterhoff-Spurk, Dr. Hans-Christian Herrmann, Leiter des Saarbrücker Stadtarchivs, sowie Daniel Reupke und Susanne Bauer von der Uni Saarbrücken.

Das Buch für 14 Euro gibt es im örtlichen Buchhandel.

"Wilhelm Tell von Fellenberg hat segensreiche Spuren hinterlassen", umriss Prinzessin Dr. Milicent zu Solms-Hohensolms-Lich das soziale Engagement ihres Ururgroßonkels. "Er war in unserer Familie sehr geachtet", verriet die Ärztin, die zur Buchvorstellung von Darmstadt nach Merzig gekommen war. Ihre Rede, mit vielen interessanten familiären Details über den Mann gespickt, wurde von Pauline Kopp muskalisch umrahmt.

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