Erbringen feiert den Luzeien-Tag wieder ganz groß

Erbringen · Die Erbringer hegen und pflegen ihre Luzia-Kapelle. Vor kurzem erst hat der Rentner Siegfried Seger eine schmiedeeiserne Halterung für das mit einer brennenden Kerze symbolisierte ewige Licht geschaffen. Am heutigen 13. Dezember, dem Luzia-Tag, können die Erbringer das Werk bewundern.

 Siegfried Seger hat rechtzeitig zum Patronatsfest das von ihm geschmiedete ewige Licht angebracht und den restaurierten Beichtstuhl wieder neben dem barocken Holzaltar aufgestellt. Foto: Norbert Becker

Siegfried Seger hat rechtzeitig zum Patronatsfest das von ihm geschmiedete ewige Licht angebracht und den restaurierten Beichtstuhl wieder neben dem barocken Holzaltar aufgestellt. Foto: Norbert Becker

Foto: Norbert Becker

Der 13. Dezember ist alljährlich ein besonderes Datum für das rund 1000 Einwohner zählende Dorf im Haustadter Tal. An diesem Tag, auch wenn er ein Werktag ist, wird traditionell der Luzeien-Tag gefeiert. Es ist das Patronatsfest der weithin sichtbaren, kleinen Kapelle, die der Hl Luzia geweiht ist.

Das liebenswürdige Kleinod wurde im 11. Jahrhundert als kleines Bethaus errichtet und erstmals 1330 in einem Steuerverzeichnis des Trierer Erzbischofs Balduin mit dem Pfarrort Reimsbach und seinen Filialkirchen in Erbringen und Hargarten namentlich als Luziakapelle erwähnt. Im Laufe der langen Zeit befand sich das kleine Gotteshaus mehrmals in einem schlechten baulichen Zustand, so besonders nach einem Artillerievolltreffer am zweiten Weihnachtsfeiertag 1944.

Immer wieder gingen die Erbringer ans Werk, um die Schäden zu beseitigen und ihr Kapellchen zu erhalten. Das gilt bis heute. Laufende Unterhaltungs- und Reinigungsarbeiten werden von Mitbürgerinnen und Mitbürgern ehrenamtlich ausgeführt.

Einer von denen, denen die Kapelle besonders am Herzen liegt, ist der rüstige Rentner Siegfried Seger. Nachdem er zusammen mit einem Schreiner Restaurierungsarbeiten an dem barocken Holzaltar aus dem 18. Jahrhundert durchgeführt hat und noch weitere erforderlich sind, schmiedete er im vergangenen Jahr mit großem handwerklichem Geschick ein Ziergitter für die Wandnische, die einst der Aufbewahrung des Altarssakramentes diente.

Beichtstuhl wurde restauriert

Auch in diesem Jahr ging er wieder ans Werk und schuf eine schmiedeeiserne, mit Goldblättern verzierte Halterung für das mit einer brennenden Kerze symbolisierte ewige Licht. Ebenso brachte er unter Mithilfe eines Schreiners den altehrwürdigen Beichtstuhl wieder in einen ordentlichen Zustand. Als Nächstes soll nun die Bekämpfung des Holzwurmes an den Bänken angegangen werden.

Aber nun feiern die Erbringer erstmal gebührend ihren Luzeientag. Los geht es am Freitag um 17.30 Uhr mit einer kleinen Feierstunde in der Erwringer Scheier, die vom Musikverein Erbringen-Hargarten musikalisch umrahmt wird. Der Berg- und Hüttenarbeiterverein löste sich vor einem Jahr auf. Zum Andenken an den Verein finden dessen beiden Fahnen in der Scheier einen würdigen Aufbewahrungsplatz. Die entsprechenden Halterungen stammen ebenfalls aus der Hand von Siegfried Seger. Zu der Feier wird auch Pastor Christoph Eckert anwesend sein. Anschließend geht es geschlossen zur Kapelle auf der Anhöhe, wo um 18.30 Uhr eine Festmesse zu Ehren der Hl. Luzia für alle verstorbenen Erbringer Bürger zelebriert wird. Im Gasthaus Bürgerstuben ist für das leibliche Wohl mit Schlachtplatten (Luziateller) vorgesorgt und der Musikverein spielt zur Unterhaltung auf.

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