Eppelborn hat Erfolg mit Verwiege-PrinzipEppelborn hat Erfolg mit Verwiege-Prinzip

Eppelborn. "Das Verwiegesystem ist der wichtigste Teil des neuen Abfallwirtschaftskonzeptes, das seit dem 1. Januar 2006 in Eppelborn eingeführt wurde. Der Gemeinderat Eppelborn hatte dem neuen Konzept in seiner Sitzung am 19. Juli 2005 mehrheitlich zugestimmt. Ziel ist es, den Müll durch das Wiegen zu reduzieren

Eppelborn. "Das Verwiegesystem ist der wichtigste Teil des neuen Abfallwirtschaftskonzeptes, das seit dem 1. Januar 2006 in Eppelborn eingeführt wurde. Der Gemeinderat Eppelborn hatte dem neuen Konzept in seiner Sitzung am 19. Juli 2005 mehrheitlich zugestimmt. Ziel ist es, den Müll durch das Wiegen zu reduzieren. Denn die Haushalte, die weniger Müll durch konsequentes Mülltrennen produzieren, sollen auch weniger zahlen. Bewährtes KonzeptDie Gebühren für die Entsorgung richten sich nicht mehr nach der Tonnengröße, sondern nach dem Gewicht des Mülls in der Tonne", das schrieb die SZ bei der Einführung des Verwiegesystems in der Gemeinde Eppelborn.Dieses Konzept zur Müllvermeidung hat sich in der Tat bewährt: Eppelborn konnte die Müllmengen pro Einwohner drastisch vermindern und darf sich seit Einführung des neuen Systems als "Müll-Meister" betrachten. Wie Bürgermeister Fritz-Herrmann Lutz in einem Gespräch mit der SZ betonte, produziert die Gemeinde seit 2006 pro Kopf der Bevölkerung die geringsten Müllmengen im Saarland, gefolgt von Kommunen wie St. Wendel und Lebach, die ebenfalls aufs Wiegen setzten und ihre Müll-Entsorgung selbst managen. Bedenken um NachteileWas nicht unumstritten ist, denn Kritiker befürchten dadurch Nachteile für die Solidargemeinschaft der Kommunen im Entsorgungsverband Saar (EVS), zu dem die "Selbstentsorger" aber weiter hinzugehören. Lutz ist aber überzeugt, mit dem Abfallzweckverband AFZE den richtigen Weg zu gehen, der Umwelt und Bürger entlaste. Zum Vergleich: In Eppelborn wurden nach Gemeindeangaben 2009 101 Kilogramm Hausmüll je Einwohner produziert, in St. Wendel 114 Kilo, in Lebach 119 Kilo. Saarbrücker Bürger bringen es auf 232 Kilo und Neunkircher gar auf 247 Kilo. Lutz schreibt diese Zahlen (auch beim Sperrmüll ist Eppelborn sehr gut dabei) dem in der Kommune eingeführten System zu, das die Bürger zudem noch finanziell entlaste. Wie die Umweltbeauftragte Gertrud Schäfer erläuterte, sei man ständig um Verbesserungen bemüht: So gebe es jetzt auch eine Sperrmüll-Börse, über die gut erhaltene Gegenstände, noch zu einem neuen Nutzer gelangen könnten. Börse erleichtert Entsorgung"Wenn einer einen funktionsfähigen, aber nicht mehr in die neue Küche passenden Herd ausrangieren will, setzt er ihn in die Börse", erläutert Schäfer. Gegen das Verwiegen, das andernorts nicht akzeptiert wurde, habe es in Eppelborn übrigens nie Proteste gegeben.

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