Entzückt von Halde zu Halde eilen

Regionalverband. Eine Halde kommt selten allein. Und das ist erfreulich. Denn nur so kann man einen Haldenrundweg auf die Beine stellen. Genau das hat der Regionalverband getan - inklusive einer anschaulichen und brauchbaren Karte, die dem Wandersmann alle wichtigen Fragen beantwortet (siehe SZ-Infografik)

Regionalverband. Eine Halde kommt selten allein. Und das ist erfreulich. Denn nur so kann man einen Haldenrundweg auf die Beine stellen. Genau das hat der Regionalverband getan - inklusive einer anschaulichen und brauchbaren Karte, die dem Wandersmann alle wichtigen Fragen beantwortet (siehe SZ-Infografik). Die Karte und sämtliche Erläuterungen zum Rundweg kann man sich im Internet herunterladen (www.saarkohlenwald.de).Der Haldenrundweg verbindet die Halden als wichtige Relikte des Bergbaus und Landmarken des Saarkohlenwaldes miteinander, schreibt der Regionalverband. Die Halden sind dabei rund um den Saarkohlenwald angeordnet. Dieser liegt wie eine große grüne Insel mitten in einem städtisch geprägten Raum, in dem mehr als 500 000 Menschen leben. Die enge Verknüpfung von Naturlandschaft, Industriekultur und Stadt ist eine reizvolle Besonderheit unserer Region. Der Haldenrundweg will dazu beitragen, dies erlebbar zu machen. Durch seine Wegeführung erschließt er die markanten Orte wie beispielsweise das geheimnisvolle Fischbachtal, bisher verschlossene, bizarre Halden mit spektakulären Aussichten ebenso wie ausgedehnte Wälder. Eine Halde allerdings sollte man bei seiner Erkundung außer acht lassen: die Halde Brefeld. Vor Monaten geriet sie nahe der Oberfläche in Brand. Wer sie erklimmt, läuft Gefahr, dort einzubrechen und sich durch die vorhandenen Glutnester schwerste Verbrennungen zuzuziehen. Ansonsten jedoch lauern auf dem Rundweg keine besonderen Gefahren. Der Rundweg ist vor allen Dingen ein Angebot für Menschen aus der Region. Wobei er auch für Alteingesessene noch manche Überraschung bereit hält. Dazu zählt gewiss die Halde Lydia - ein unbedingtes Muss für jeden halbwegs heimatkundlich interessierten Menschen. Nach dem Zweiten Weltkrieg, so liest man in den Erläuterungen der eingangs genannten Internetseite, war die nördlich der Fischbachbahn liegende Halde des Bergwerks Camphausen nicht mehr aufnahmefähig. In den 1950er Jahren begann man, am heutigen Standort zwei Kegelhalden zu schütten, später wurden diese zu einem Tafelberg zusammengefasst. Auf dem Plateau liegen heute drei mit Regenwasser gefüllte kleine Seen. Sie haben sich als "Himmelsspiegel" einen Namen gemacht. Der Rundweg ist aber nicht nur für Einheimische interessant, sondern auch für Besucher von außerhalb. Sie werden sicherlich staunen, was der Saarkohlenwald mitsamt seinem Umfeld alles zu bieten und zu erzählen hat. 45 Kilometer lang ist der Haldenrundweg, erobern wird man ihn aber sicherlich nicht an einem einzigen Tag. Apropos erobern: Die Rundweg-Karte des Regionalverbandes beinhaltet alle in der Nähe der einzelnen Sehenswürdigkeiten vorhandenen Haltepunkte des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Man ist also nicht aufs Auto angewiesen, um ein bewegtes, ein bewegendes Stück Saarland zu erleben.

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