Entsetzen in Köllerbach

Köllerbach. 45 Minuten lang spielte Fußball-Oberligist Sportfreunde Köllerbach die SpVgg Wirges an die Wand. 13:1 Ecken, zwei Mal Aluminium, ein nicht gegebener Elfmeter und sechs absolut hochkarätige Torchancen standen beim Halbzeitpfiff für Köllerbach auf der Haben-Seite. Doch das Spiel stand immer noch 0:0

Köllerbach. 45 Minuten lang spielte Fußball-Oberligist Sportfreunde Köllerbach die SpVgg Wirges an die Wand. 13:1 Ecken, zwei Mal Aluminium, ein nicht gegebener Elfmeter und sechs absolut hochkarätige Torchancen standen beim Halbzeitpfiff für Köllerbach auf der Haben-Seite. Doch das Spiel stand immer noch 0:0. Keiner der 150 Zuschauer glaubte, dass Wirges dieses Powerplay noch lange schadlos überstehen könnte. Doch es kam anders: Köllerbach hörte nach der Pause auf, Fußball zu spielen - und verlor mit 0:2.Eine Hiobsbotschaft gab es schon vor dem Anpfiff: Mittelfeldspieler Daniel Reinhardt hat sich bei einem Arbeitsunfall das Bein gebrochen und wird lange ausfallen. Auch Mo Benghebrid konnte wegen seiner Verletzung aus dem Hauenstein-Spiel (0:2) nicht mitwirken. Doch die Ausfälle hemmten Köllerbach keineswegs. Überfallartig bedrängten sie vor der Pause den Gästestrafraum. Zu kritisieren war lediglich die schlechte Chancenauswertung und eine unverständliche Linienrichterentscheidung: Davit Bakhtadze wurde im Strafraum gefoult (25. Minute). Der Linienrichter hob sofort die Fahne und zeigte das Foul an. Doch in Absprache mit seinem Schiedsrichter Philipp Schmitt verlegte er den Tatort drei Meter zurück. Statt Elfmeter gab es nur Freistoß, wofür niemand im Stadion Verständnis zeigte.

Die zweite Halbzeit ärgerte die Zuschauer allerdings noch viel mehr. Köllerbach stellte den Betrieb ein. Nur noch eine Ecke gab es. Und keine einzige Torchance mehr. Wirges hingegen nutzte die Köllerbacher Schlafmützigkeit. Nach einem Einwurf hielt Daniel Bode aus 17 Metern drauf, und die Kugel flog flach zum 1:0 ins Netz (48.). Wer nun geglaubt hat, Köllerbach würde sich gegen den Rückstand aufbäumen, wurde enttäuscht. Schlampige Pässe, Flanken aus dem Halbfeld, kein Flügelspiel - Köllerbach schien alles vergessen zu haben, was die Mannschaft eigentlich auszeichnet. Das endgültige K.o. setzten die Gäste mit einem schnellen Angriff über links, den Lukas Haubrich mit dem 2:0 abschloss (69.).

"Wir machen die Dinger nicht rein. Und das 1:0 hat uns aus der Bahn geworfen", sagte der Köllerbacher Spieler Romuald Houllé hinterher. Fast sprachlos war Trainer Melori Bigvava (Foto: Oliver Dietze): "Ich habe keine Antwort darauf, wie man nach so einer ersten Halbzeit so spielen kann. Wir wollen auf dem schönen, neuen Rasen nur schönen Fußball spielen, keiner geht mehr drauf. So kann man nicht gewinnen." dg

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