Ensembles spielen ihre Stärken aus

Saarbrücken. In sechs Jahren haben sich die Saarbrücker Kammerkonzerte (SKK) zu einer kleinen, aber feinen Institution gemausert. Auch im ersten Halbjahr 2009 verspricht die Klassik-Reihe hochkarätige Termine. Zudem sind einige Änderungen zu melden: Ein neuer künstlerischer Leiter zeichnet für das Konzept verantwortlich, und es gibt eine Neuerung in der Namensgebung

Saarbrücken. In sechs Jahren haben sich die Saarbrücker Kammerkonzerte (SKK) zu einer kleinen, aber feinen Institution gemausert. Auch im ersten Halbjahr 2009 verspricht die Klassik-Reihe hochkarätige Termine. Zudem sind einige Änderungen zu melden: Ein neuer künstlerischer Leiter zeichnet für das Konzept verantwortlich, und es gibt eine Neuerung in der Namensgebung. Veranstalter der SKK ist und bleibt ein Team von Musik-Enthusiasten um Walter Glößner, Thomas Kitzig und Ludwig Scholl. Es formierte sich anno 1987 unter dem Nenner Freunde der Saarbrücker Kammermusiktage und veranstaltet seitdem alljährlich im September das gleichnamige fünftägige Festival, kurz SKMT genannt; es soll auch weiterhin in ähnlicher Form stattfinden. Als der Saarländische Rundfunk 2003 seine "Meisterkonzerte" einstellte und Saarbrücken ein kammermusikalisches Vakuum drohte, hoben Glößner und Co zusätzlich die ganzjährigen SKK aus der Taufe. Sie laden monatlich internationale Spitzenensembles in den Saal der Hochschule für Musik (HfM). "Die SKK, veranstaltet von den Freunden der SKMT", das führte jedoch häufig zu Verwirrung. Und so nennt sich Glößners Verein künftig "Freunde der Saarbrücker Kammerkonzerte". Mit Beginn der SKK-Saison 08/09 folgte nun HfM-Rektor Thomas Duis als neuer künstlerischer Leiter auf den verdienstvollen SR-Redakteur Wolfgang Korb. Duis möchte die Reihe, "die sich bewährt und hervorragende Qualität geboten hat", didaktisch-pädagogisch mehr an die Hochschule anbinden. So sollen Gast-Ensembles im Konzertumfeld mehrere Tage mit Studierenden arbeiten. Ferner denkt Duis daran, Studenten unmittelbar in die SKK-Programme einzubinden. Nicht zuletzt hofft er auch auf mehr Studierende im Publikum; sie haben freien Eintritt. Insgesamt würde Duis "gerne auf ein Mittel von 150 Zuhörern" kommen; das wäre eine deutliche Steigerung. Im ersten Halbjahr '09 wirken nun auch mehrere HfM-Lehrkräfte bei den SKK mit: Am 20. März wird die aus Stuttgart stammende junge HfM-Violin-Professorin Tanja Becker-Bender (Roland Krüger, Klavier) unter anderem Werke von Bartók und Kodály interpretieren. Als "Star und einen Riesengewinn für die Hochschule" preist Duis Ruth Ziesak. Die international gefragte Sopranistin ist seit einem halben Jahr HfM-Professorin und wird am 24. April mit Eric Schneider (Klavier) Noten von Schumann und Messiaen auflegen. Den 19-jährigen Chopin-Spezialisten Alexej Gorlatch (Piano solo, 22. Mai) entdeckte Duis als Juror beim Deutschen Musikwettbewerb, wo Gorlatch einen ersten Preis gewann. Mit dem Geiger Laurent Breuninger wird Duis (Klavier) eigenhändig die Saison am 26. Juni beschließen. Zum Auftakt spielt nun Haydns 200. Todesjahr eine wichtige Rolle: Dennoch werden das Casal Quartett (23. Januar) und das Boulanger Trio (13. Februar) neben Haydn auch anderes darbieten: Abwechslung durch Vielfalt der Komponisten und Besetzungen ist bei den SKK Trumpf, und Duis möchte den Ensembles in ihrer Repertoire-Auswahl weitgehende Freiheit lassen - damit sie ihre Stärken auspielen können.

Auf einen BlickSaarbrücker Kammerkonzerte 23. Januar: Casal Quartett13. Februar: Boulanger Trio20. März: Tanja Becker-Bender (Violine), Roland Krüger (Klavier) 24. April: Ruth Ziesak (Sopran), Eric Schneider (Klavier)22. Mai: Alexej Gorlatch (Klavier)26. Juni: Laurent Breuninger (Violine), Thomas Duis (Klavier) jeweils freitags im Konzertsaal der HfM, Beginn 19 Uhr.Am Donnerstag, 2. April, spielt das Offenburger Streichtrio in der Saarländischen Landesvertretung in Berlin. uhr

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort