Energetisch korrekt in die Zukunft steuern

Nalbach. Der Gemeinderat Nalbach hat einen Masterplan für eine Null-Emissions-Gemeinde angenommen und die Gemeindeverwaltung damit beauftragt, einen Klimaschutzmanager einzustellen und einen Förderantrag beim Bundesumweltministerium für den Aufbau eines eigenen Kontrollsystems für die Ziele der Null-Emissions-Gemeinde zu stellen (siehe Info)

Nalbach. Der Gemeinderat Nalbach hat einen Masterplan für eine Null-Emissions-Gemeinde angenommen und die Gemeindeverwaltung damit beauftragt, einen Klimaschutzmanager einzustellen und einen Förderantrag beim Bundesumweltministerium für den Aufbau eines eigenen Kontrollsystems für die Ziele der Null-Emissions-Gemeinde zu stellen (siehe Info).

Bürger direkter ansprechen

Um das Ziel Null-Emissions-Gemeinde zu erreichen, hat der Rat die Verwaltung dazu ermächtigt, in folgenden Bereichen aktiv zu werden. Die Gemeinde möchte ihre Öffentlichkeitsarbeit noch verstärken und dabei professioneller werden, sagt Patrik Lauer. So ist etwa angedacht, mit einer Werbeagentur zusammenzuarbeiten und das Energie-Berater-Netzwerk in den Ortsteilen weiter auszubauen. "Wir wollen den Bürger direkter ansprechen", erläutert der Bürgermeister.

Auch will die Gemeinde ein neues Förderprogramm erarbeiten. Eine Idee ist nach Angaben Lauers ein Wärmedämmprogramm, das Zuschüsse und eine Anschlussfinanzierung für die Bürger bereitstellt. Und das Potenzial für Fotovoltaik und Solarthermie auf Dächern der öffentlichen Gebäude soll ausgelotet werden, "wo es wirtschaftlich sinnvoll ist", ergänzt Lauer. Das Nahwärmenetz für Körprich (wir berichteten) wird ebenfalls weitergedacht. Entweder wird es wie in Nalbach mit einem Wärmekraftwerk auf der Basis von Holzhackschnitzeln oder mit einem Blockheizkraftwerk aufgebaut. Genaueres werde noch ermittelt.

Windräder für die Bürger

Genau wie das Windpotenzial der Gemeinde. Geprüft werde der Bau und der Betrieb von Windkraftanlagen im Besitz der Gemeinde oder als Bürgerwindrad mit Beteiligung der Einwohner. Ein weiterer wichtiger Punkt seien die Pläne für eine Kurzumtriebsplantage (KUP), auch Schnellwuchsplantage genannt. Die könne unter einer Hochspannungsleitung in Piesbach entstehen, sagt Lauer. Dort werden schnell wachsende Baumarten wie etwa Pinien angepflanzt, die später im eigenen Nahwärmenetz verheizt werden können. Der letzte Punkt ist die Null-Emissions-Gesellschaft. Darin will die Verwaltung alle Aktivitäten bündeln. Sie wird wie ein Gewerbebetrieb organisiert sein und den gewonnenen Strom an Dritte, etwa an den Kreis Saarlouis, verkaufen. > weiterer Bericht folgt

Hintergrund

Nalbach möchte nach Angaben von Bürgermeister Patrik Lauer am European Energy Award (eea) teilnehmen. Das ist ein Qualitätsmanagementsystem und Zertifizierungsverfahren, mit dem die Energie- und Klimaschutzaktivitäten erfasst, bewertet, geplant, gesteuert und regelmäßig überprüft werden, heißt es auf der Internetseite des European Energy Awards.

Es wird ein Energieteam gegründet, das bei der Umsetzung der Maßnahmen durch einen eea-Berater unterstützt wird. Und die Erfolge der Energie- und Klimaschutzaktivitäten werden nicht nur dokumentiert, sondern auch ausgezeichnet: mit dem European Energy Award oder European Energy Award Gold. dög

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