Eltern müssen mehr zahlen

Merzig · Die Elternbeiträge in den Kindertageseinrichtungen in Merzig steigen zum 1. August um rund vier Prozent. Der Stadtrat beschloss am Montag bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung eine entsprechende Änderung der Gebührensatzung.

Die Beiträge, die seitens der Eltern für die Betreuung ihrer Kinder in Kindertagesstätten und Krippen der Kreisstadt zu zahlen sind, werden um drei bis acht Euro im Monat, je nach Art der gewünschten Betreuung, steigen.

Erst im vergangenen Jahr hatte der Rat nach einer mehrjährigen Pause eine deutliche Anhebung der Beiträge beschlossen, damals um rund 15 Prozent.

Die neuerliche Anhebung begründete die Verwaltung mit einem Anstieg der Personalkosten. Diese würden 2013 nach Berechnungen der Verwaltung um rund 3,8 Prozent auf etwa 3,25 Millionen Euro steigen. In den Kindertageseinrichtungen unter städtischer Trägerschaft sind nach Verwaltungsangaben rund 90 pädagogische Mitarbeiterinnen beschäftigt. OB Alfons Lauer sprach in der Debatte im Rat von einer "moderaten Anhebung" der Beiträge. Er wies darauf hin, dass alle Elternausschüsse in den acht städtischen Einrichtungen mit der geplanten Beitragsanhebung befasst worden seien und diese, mit Ausnahme der Kita Merchingen, auch als "notwendig und nachvollziehbar" akzeptiert hätten. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Bernd Seiwert wies darauf hin, dass Merzig auch nach Anhebung der Beiträge noch klar unter dem Deckungsbeitrag bleiben werde, den sie auf Grund der gesetzlichen Bestimmungen von den Eltern einfordern könnte: Laut Gesetz könnten den Eltern bis zu 25 Prozent der Personalkosten in Form von Beiträgen auferlegt werden. In Merzig werde dieser Deckungsgrad nach der Anhebung im Durchschnitt bei rund 18 Prozent liegen. "Wir ersparen den Eltern somit 227 000 Euro an Beiträgen, die wir eigentlich von ihnen fordern könnten", sagte Seiwert. Die Fraktion der Linken lehnte die geplante Erhöhung ab. Ihr Sprecher Frank Hackenberger forderte, dass Rat und Verwaltung Druck auf die Landespolitik ausüben sollten, damit es auch im Saarland möglich werde, die Kita-Betreuung für Eltern kostenfrei zu belassen - wie es in Rheinland-Pfalz der Fall sei.

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