Saarlands Beste Elke Maile näht für Frühchen und hilft Flüchtlingen

Sulzbach · Elke Maile liegen Kinder am Herzen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Die 63-Jährige Sulzbacherin hat seit 2008 Hunderte Stofftiere, Kissen, Strümpfe, Schals und Kissen für schwer kranke Kinder und zu früh zur Welt gekommene Babys genäht und gestrickt. Die fertigen Handarbeiten werden von ihr an Hospize, Kliniken und betroffene Eltern in ganz Deutschland verteilt. Dieses beeindruckende Engagement würdigten jetzt die SZ-Leser und wählten sie zur „Saarlands Besten“-Person im Oktober.

 Elke Maile näht und strickt für Bedürftige.

Elke Maile näht und strickt für Bedürftige.

Foto: Manuela Meyer/Manuela Meyer mm@manuelameyer.com

„Mir macht es Spaß, wenn ich Kindern helfen kann. Dann stellt sich bei mir ein Glücksgefühl ein“, erzählt die verheiratete Mutter einer erwachsenen Tochter. Aufgrund mehrerer Krebserkrankungen muss die Rentnerin von zu Hause arbeiten. In fünf Facebook-Gruppen ist sie derzeit aktiv, darunter in der des Vereins Sternenzauber und Frühchenwunder. Für diesen Verein nähte sie Hunderte Frühchen-Bodys, Wärmebettchen-Decken und Tücher für sogenannte Sternenkinder, also Neugeborene, die während oder kurz nach der Geburt sterben. Mit den aktiven Frauen in dem sozialen Netzwerk steht sie ständig in Kontakt, hilft mit Näh- und Strickmaterial aus und trifft sich mit ihnen zum kreativen Austausch.

Doch da hört das Engagement von Elke Maile noch lange nicht auf. Aus Stoffresten nähte sie kleine Kissen für die Kinderklinik des Klinikums Saarbrücken und sammelte zum Weltfrühchentag am 17. November für die Tombola des Klinikums verschiedene Gewinne. In dem Arbeitskreis Helfende Hände der katholischen Pfarrei St. Hildegard Neuweiler bringt sie sich regelmäßig bei den karitativen Suppensamstagen ein. Sie nimmt per Telefon die Bestellungen für das preisgünstige Essen entgegen. Außerdem strickte sie in diesem Jahr gemeinsam mit ihrer Freundin für die Bewohner einer Behinderteneinrichtung in Sulzbach-Neuweiler etliche Mützen und Schals. Mit ihrer Freundin gründete sie jüngst einen Stricktreff im Stadtteil. Zuletzt unterstützte sie auch die Aktion Herzenssache mit dem Erlös ihrer verkauften Arbeiten.

Vor zwei Jahren engagierte sich die Hobbyschneiderin auch in der Flüchtlingshilfe. Sie rief zunächst eine Hilfsgruppe ins Leben und startete einen Aufruf, um Sachspenden für Geflüchtete in der Erstaufnahmestelle in Lebach zu sammeln. Später richtete sie in Sulzbach in einem zur Verfügung gestellten Raum der katholischen Kirchengemeinde ein Sammellager ein. Auch organisierte sie für eine syrische Familie mit fünf Kindern unter anderem Möbel, Kleidung und Schulranzen. „Die Familie ist mittlerweile hier voll integriert“, sagt Maile. Für Flüchtlinge leitete sie auch über Monate einen Strickkreis.

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