Elf Rennen ist er schon am Ring gefahren

Sulzbach. Es gibt in Sulzbach einen Mann, der ist mit seinen 69 Jahren auffällig fit. Dankwart Weyand (Foto: ane) macht an der Sportschule Krafttraining, spielte Volleyball und Fußball. Aber eine Sportart liebt er besonders: er fährt am Nürburgring Autorennen. "An meinem 60. Geburtstag hatte mir meine Frau einen Besuch bei einem Formel 1-Rennen schenken wollen

 Dankwart Weyand im Golf IV R-DTI auf der Nürburgstrecke im 24-Stunden-Lauf. Foto: Pistenclub

Dankwart Weyand im Golf IV R-DTI auf der Nürburgstrecke im 24-Stunden-Lauf. Foto: Pistenclub

Sulzbach. Es gibt in Sulzbach einen Mann, der ist mit seinen 69 Jahren auffällig fit. Dankwart Weyand (Foto: ane) macht an der Sportschule Krafttraining, spielte Volleyball und Fußball. Aber eine Sportart liebt er besonders: er fährt am Nürburgring Autorennen. "An meinem 60. Geburtstag hatte mir meine Frau einen Besuch bei einem Formel 1-Rennen schenken wollen. Herausgekommen ist mein Entschluss, mich selber reinzusetzen", sagt der pensionierte EDV-Programmierer mit dem ausgefallenen Faible für Autos. Im Jahr 2002 ließ er sich bei "Zakspeed", einem seit 1968 im Automobilsport tätigen Unternehmen am Nürburgring, zum Rennfahrer mit der internationalen C-Lizenz ausbilden. Seither ist Weyand elf Rennen gefahren, darunter fünf VLN-Langstreckenrennen und mehrere ADAC-Rennen auf dem Nürburgring. Aber ein Lauf lag ihm schon lange am Herzen: "2006 hab' ich mit Wolfgang Drabiniak darüber gesprochen, dem Rennstreckensprecher bei den VLN's, dass ich ein 24-Stunden-Rennen machen will. Das ist das Nonplusultra in Insiderkreisen", erklärt Weyand mit leuchtenden Augen. Der C-Lizenz-Fahrer stieß auf Zustimmung und fand dieses Jahr ein Team bei Instruktor und Lizenzabnehmer Martin Dose. Am 26. Juni ging es am Nürburgring für das "Pistenclub"-Team mit vier Fahrern und dem Golf IV R-DTI dann an den Start des ADAC-24h-Rennens. Mit dem "Pistenclub"-Team gingen noch weitere 202 Autos an den Start. "Acht haben die Quali nicht geschafft und wir mussten auch zittern. Uns ist bei der ersten der Turbolader hochgesprungen, in der zweiten Quali haben wir gerade noch die Kurve gekriegt", sagt er. Aber der Wurm war drin: "Wir sind von Platz 198 gestartet, aber nach vier Stunden hatten wir am Klosterthal den Motorschaden." Weyand musste mit dem Golf abgeschleppt werden. "Die haben mich dann bis zum Pflanzgarten 2 gezogen, quer über die Bundestrasse, die wurde deswegen gesperrt", schildert er das Geschehen. "Kaum war ich auf dem Parkplatz, waren sofort die Fans da, ein richtiger Pulk. Zuschauer aller Altersklassen haben gemacht wie irre. Jeder wollte Autogramme. Die Begeisterung der Zuschauer war grandios", erzählt er nicht minder begeistert. Trotz Schaden und fast elf Stunden Aufenthalt in der Box konnte weitergefahren werden. "Man muss nur ankommen", sagt der Fahrer, voll des Lobes für die Techniker, die den Wagen wieder hinbekamen: "Unsere Reparaturteam hat sich für uns den Kittel verrissen." Das sollte auch etwas nutzen, denn andere Teams seien erst gar ins Ziel gefahren. Neben bekannten Fahrern wie Jonny Herbert, Mark Blundel und Christian Hohnadel schob sich der Pistenclub-Golf trotz Schwierigkeiten mit 63 Runden ins Ziel. "Wir haben uns riesig gefreut, dass wir angekommen sind. Die Sektflaschen waren schnell geöffnet", erzählt der erfahrene Hobbyfahrer. Doch leider gab es eine kalte Dusche: "Wir wurden später nicht gewertet, weil der Manthey-Porsche mit Timo Bernhard als Sieger einen Rundenzahlrekord mit 156 vorgab, und wir weniger als 50 Prozent des Gesamtsiegers erreicht hatten", bedauert er. Aber: "Wir sind immerhin angekommen und ich glaube, wenn es nächstes Jahr geht, mach' ich noch mal mit." ane

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