Elektroautos machen mobil

Ottweiler · Seit gestern ist Ottweiler offizieller Standort von e-Mobil Saar; bisher gibt es neun weitere Standorte im Saarland. Die Elektroautos zum Mieten sollen den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) stärken.

 Jürgen Barke, Staatssekretär des saarländischen Wirtschaftsministeriums (l.), Holger Schäfer, Bürgermeister (M.) und Pascal Koch, Geschäftsführer NVG. Foto: rol

Jürgen Barke, Staatssekretär des saarländischen Wirtschaftsministeriums (l.), Holger Schäfer, Bürgermeister (M.) und Pascal Koch, Geschäftsführer NVG. Foto: rol

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Auf dem Bahnhofsvorplatz in Ottweiler stehen bereits seit Mitte März zwei Japaner herum: schnittige weiße Elektroautos, Made in Japan.

Der Ottweiler Bahnhof ist einer der ersten zehn saarlandweiten Standorte im Rahmen des Projekts e-Mobil Saar; mit zwei Elektroautos je Standort soll der ÖPNV im Saarland ergänzt und "grüner" werden. Auch wenn die e-Mobil Station in Ottweiler erst gestern offiziell geöffnet wurde, haben Vertreter der Stadt Ottweiler die Elektroautos schon auf Achse gesehen. Das freut den Ottweiler Bürgermeister Holger Schäfer: "Es ist ein weiterer Beitrag zum Klimaschutzkonzept unserer Stadt und zum Mobilitätszentrum am Bahnhof." Die Elektroautos zum Mieten ergänzen das bereits vorhandene Angebot an Bus und Bahn.

"Das e-Mobil ist eine wichtige Komponente im ÖPNV-Betrieb. Deswegen haben der Bund drei Millionen Euro sowie das Saarland eine halbe Millionen Euro in das Wissenschaftsprojekt des Instituts für ZukunftsEnergieSysteme investiert", erklärte Jürgen Barke, saarländischer Wirtschaftsstaatssekretär. Weil Elektroautos so wichtig seien, müsse das Projekt "e-Mobil Saar" großflächig angegangen werden; weitere Standorte seien geplant. "Für viele junge Leute ist das Auto heute kein Statussymbol mehr, sondern eine bequeme Möglichkeit, sich fortzubewegen." Leider seien die Elektroautos von e-Mobil Saar noch keine preisgünstige Alternative - wegen der Preisbindung an den DB Fuhrpark seien die e-Preise "nicht so furchtbar attraktiv". In der Tat bezahlt der Nutzer zwischen acht und 22 Uhr fünf Euro pro Stunde; zwischen 22 Uhr und acht Uhr fallen aber nur 1,50 Euro an. "Hinzu kommt eine Verbrauchspauschale von 18 Cent je gefahrenem Kilometer", erklärte Michael Franz, Mitarbeiter der Verkehrsmanagement-Gesellschaft Saar und Projektkoordinator e-Mobil Saar. Um die Elektroautos nutzen zu können, müsse man zunächst offizieller Kunde von e-Mobil Saar werden; als solcher kann man die Autos per Hotline, Internet oder App buchen.

Weil ein Elektroauto immer noch eine neue spannende Sache ist, musste Guillem Tänzer, Vertreter der Leitstelle e-Mobil Saar, die Offiziellen nicht zwei Mal zu einer Probefahrt bitten. Bürgermeister Holger Schäfer zeigte sich begeistert: "Wahnsinn. Man merkt wirklich nicht, dass das Fahrzeug an ist."

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Auf einen BlickSo wird man Neukunde von e-Mobil Saar: Anmeldung bei der saarVV (Saarbahn Kundenzentrum oder Saarbahn Abo-Center) und Anmeldung bei Flinkster (flinkster.de) - danach Anmeldung bei e-mobil-saar.de. Kunden können die e-Mobile dann per Hotline, Internet oder App (saarfahrplan) buchen. Die ersten 500 e-Mobil Saar Kunden erhalten 60 Euro Startguthaben. rol

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