Elan für den Nachbarn

Saarbrücken · 200 Veranstaltungen gibt es während des Frankreich-Jahrs im Saarland. Neuen „Elan“ hätten die Städtepartnerschaften erfahren, sagte Europaminister Stephan Toscani. Die Regierung plane eine Frankreich-Strategie.

Neuer Schwung für die deutsch-französischen Städtepartnerschaften im Saarland, vielfältige kulturelle und sportliche Begegnungen sowie erste Maßnahmen bei der Zusammenarbeit im Bereich der beruflichen Bildung: Ein Jahr nach der Eröffnung des Frankreich-Jahres im Saarland hat Europaminister Stephan Toscani (CDU) gestern eine positive Zwischenbilanz gezogen. "Unsere Erwartungen an das Frankreich-Jahr wurden bislang deutlich übertroffen", sagte Toscani. Rund 200 Veranstaltungen wurden gemeinsam mit Vereinen, Institutionen und Einzelpersonen organisiert - rund 70 stehen noch bis zum Jahresende aus.

Mit dem Frankreich-Jahr feiert das Saarland 2013 das 50. Jubiläum des Elysée-Vertrages, der die Grundlage für die deutsch-französische Aussöhnung legte. "Für uns als diejenigen, die nach dem Krieg geboren wurden, ist die deutsch-französische Freundschaft eine Selbstverständlichkeit. In Anbetracht der Geschichte ist sie das jedoch nicht", sagte der 46-Jährige. Daher freue es ihn besonders, dass die 63 saarländisch-französischen Partnerschaften in 43 Gemeinden durch das Frankreich-Jahr "neuen Elan" erfahren hätten, der sich zunehmend auch auf die Jugendarbeit ausbreite. "Jede Generation muss die deutsch-französische Freundschaft neu pflegen." Als sichtbares Zeichen könnten Bürgermeister nun eine neue Plakette mit dem Frankreich-Jahr-Logo und dem Schriftzug "Freundschaft ohne Grenzen" an den Rathäusern anbringen.

Ein Hauptziel des Frankreich-Jahres sei es gewesen, alle Akteure der deutsch-französischen Beziehungen zusammenzubringen. "Dies ist gelungen. So sind neue Ideen und Kontakte entstanden, die nun langfristig als deutsch-französisches Netzwerk wirken können", sagte Europaminister Toscani. Auch nach dem Frankreich-Jahr wolle die Landesregierung die "Frankreich-Kompetenz" des "europäischsten Bundeslandes" stärken. "Das Frankreich-Jahr ist die Startrampe für eine Frankreich-Strategie der Landesregierung, die bis Ende des Jahres im Kabinett beraten werden soll", kündigte Toscani an. Diese Strategie soll sich auf alle gesellschaftlichen Felder konzentrieren, etwa die Sprachkompetenz, die wirtschaftlichen Beziehungen und die berufliche Bildung. Wie sich die Ziele konkret gestalten, werde derzeit noch erarbeitet.

Toscani kündigte gestern an, am 25. September werde es einen Expertenkongress in Saarbrücken zum Thema berufliche Bildung geben. Dazu hätten sich bereits zahlreiche Vertreter aus beiden Ländern angemeldet.

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