Eisengraben lädt zum Päuschen ein
Quierschied · In einer kleinen Sommer-Serie stellt die SZ die Parkanlagen im Sulzbach- und Fischbachtal vor. Als erster von acht Naherholungsstätten ist der erst kürzlich fertiggestellte Park „Im Eisengraben“ in Quierschied an der Reihe. Hier treffen sich Jung und Alt zum Entspannen.
In den Ortschaften des Sulzbach- und Fischbachtals gab und gibt es auch heute noch mehr öffentliche Parkanlagen als sonstwo im Land. Das hängt sicher mit dem in der Region früher stark vertretenen Bergbau zusammen. Da die Bergleute wegen ihrer schweren Arbeit unter Tage Erholungsmöglichkeiten direkt vor der Haustür suchten, unterstützten die Saarbergwerke die Gemeinden bei der Anlage von öffentlichen Vergnügungs- und Erholungsflächen, oder bauten sie sogar selbst. Der frühere "Konzertwald" in Göttelborn ist nur ein Beispiel.
Die Quierschieder Parkanlage "Im Eisengraben" hat zwar geschichtliche Wurzeln, ist aber in ihrer heutigen Form die jüngste in der Region. Wann genau die Anlage entstand, ist im Rathaus nicht bekannt. Auf alten Bildern ist aber zu erkennen, dass die Fläche mitten im Ort schon früher zur Freizeitgestaltung genutzt wurde. Sie beherbergte zum Teil zeitgleich einen Park, eine Minigolfanlage und auch einen Kinderspielplatz. Nach der Beseitigung der Minigolfanlage Mitte der 1990er Jahre, und nachdem zuvor schon Teilbereiche am Rande bebaut worden waren, verkam die grüne Lunge des Ortes zu einer Fläche ohne besonderen Freizeitwert.
Sie rückte erst wieder ins öffentliche Interesse, als die CDU im Ortsrat 2010 den Antrag stellte, auf ihr einen Parkplatz anzulegen. Der Plan wurde jedoch verworfen, nachdem die Parksituation in der Schumannstraße neu geregelt war. Der Ortsrat sprach sich mit großer Mehrheit für die Neuanlegung des einstigen Parks aus. Das Ingenieurbüro Dutt und Kist erhielt den Planungsauftrag. Im vorigen Sommer begannen die ersten Arbeiten, in diesem Frühjahr wurden sie vollendet.
Mittlerweile haben die Quierschieder das 5000 Quadratmeter große Areal nicht nur zur Erholung angenommen. So fanden die Boule-Spieler des Turnvereins Quierschied auf einer extra für sie befestigten Fläche unter den fünf imposanten und Schatten spendenden Platanen eine ideale Übungsstätte. Aufgewertet wird die Anlage durch die Stahlskulptur des Quierschieder Metallbildhauers Wolfgang Raber, Magna Florum Ancora. Das Kunstwerk mit dem deutschen Namen "der große Blütenanker" wurde im Mai dieses Jahres enthüllt. Die zahlreichen Sitzgelegenheiten laden die Bürger geradezu ein, nur wenige Meter neben dem geschäftigen Ortszentrum eine Pause einzulegen.
Die Quierschieder Bürgermeisterin Karin Lawall ist stolz auf den neuen Park, wenn sie feststellt: "Wir haben etwas geschaffen, von dem jeder Bürger etwas hat".